Grüne Woche: Wie die Landwende gelingen kann

Grüne Woche: Wie die Landwende gelingen kann
Foto: Pixabay CC/PublicDonain

Grüne Woche: Wie die Landwende gelingen kann

Zur Grünen Woche in Berlin fragt das Öko-Institut: Wie stellen wir die Landwirtschaft naturverträglich und klimaresilient auf? Wie ernähren wir uns, dass es unserer Gesundheit und dem Planeten bekommt? Wie bringen wir Waldschutz und nachhaltige Holznutzung in Einklang? Und wie nutzen wir die verfügbaren Flächen vor dem Hintergrund konkurrierender Ansprüche? Kurz: Wie gelingt die Landwende zum Schutz von Klima und Biodiversität?

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Diese und weitere Fragen beantwortet ein aktuelles Policy brief, welches das Öko-Institut anlässlich der Grünen Woche 2024 vorstellt. Es gibt Empfehlungen für die Handlungsfelder Flächenverbrauch, Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft und deren nachhaltige Ausrichtung. Dazu können unter anderem politische Instrumente beitragen wie:

• Flächensparen zum neuen Credo machen und Fläche als zentrale Ressource bei Planungsentscheidungen berücksichtigen;
• eine vielfältige, kleinteiligere Landwirtschaft fördern und diese für Klima- und Biodiversitätsschutz direkt entlohnen;
• eine Tierhaltung fördern, die stärker auf das Tierwohl achtet und auf geschlossene Nährstoffkreisläufe setzt,
• Verbraucherinnen und Verbraucher motivieren, mehr pflanzliche, biologisch und regional erzeugte Nahrungsmittel zu konsumieren;
• Klimaschutz in der Forstwirtschaft honorieren und private Investorinnen und Investoren für den Waldschutz gewinnen.

Landwirtschaft, Ernährung, Forstwirtschaft – integriertes, langfristiges Konzept nötig

„Land ist die Grundlage unseres Überlebens – hier bauen wir Nahrungsmittel an, ernten Holz zum Bauen und Heizen, entnehmen Wasser und erholen uns“, betont Anke Herold, Geschäftsführerin des Öko-Instituts, die wichtigen Funktionen von Böden, Wäldern, Äckern, Mooren und Gewässern. „Gleichzeitig wirken verschiedene Krisen direkt auf die Ökosysteme ein – Klimakrise und Biodiversitätsverlust bedrohen sie mit gravierenden Folgen. Und Praktiken in der Land- und Forstwirtschaft tragen gleichzeitig zu diesen Krisen bei. Land zu schützen und weitsichtig zu nutzen, ist deshalb dringend notwendig.“

Die Landwirtschaft steckt in einer ökonomischen und ökologischen Krise. Es braucht einen grundlegenden Wandel des Agrarsystems, der ökologisches Handeln in ökonomischen Erfolg und soziale Anerkennung umsetzt. Diese Transformation muss einem Zielbild folgen, das aus dem Dialog mit allen Akteuren entsteht. Die Zukunftskommission Landwirtschaft hat ein solches Zielbild und zahlreiche Empfehlungen zur Umsetzung bereits im August 2021 vorgestellt. Die Politik muss nun endlich einen langfristigen und verlässlichen Finanzierungsrahmen für dieses Zielbild schaffen, der eine sichere Grundlage für die betriebliche Planung und Investitionen der Landwirte und Landwirtinnen bietet.

„Das ist eine grundlegende gesellschaftliche Aufgabe, die nur mit mehr Dialog und nicht mit mehr Streit gelingen kann,“ so Herold. „Auch viele Bauern und Bäuerinnen wollen eine nachhaltige Landwirtschaft. Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Tierschutz und Umweltstandards und befürworten Maßnahmen wie eine Tierwohlabgabe, wie die gerade vorgestellten Empfehlungen des Bürgerrats Ernährung zeigen. Die aktuellen Proteste zeigen vor allem den Frust, dass die guten Ergebnisse des Dialogs vor einigen Jahren nicht, wie etwa bei der Kohlekommission, in konkretes Handeln umgesetzt wurde.“

öi

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