2020: Waldverlust so groß wie die Niederlande

2020: Waldverlust so groß wie die Niederlande

Abgeholzt: Eine Waldfläche von der Größe der Niederlande fiel 2020 Motorsäge und Axthieben zum Opfer – trotz Warnungen von Klimaschützern oder Versprechen von Unternehmen.

„Wer – vor allem die oft Jahrhunderte alten – Bäume fällt, riskiert einen unwiederbringlichen Verlust an Artenvielfalt und weiter steigende Temperaturen auf dem Planeten“, kommentiert Rod Taylor das Ergebnis der aktuellen Erhebung als Direktor des Forst-Forschungsprogramms beim World Ressource Institute (WRI) in Washington D.C. (USA). Seine Kolleginnen und Kollegen des WRI untersuchten die Abholzung der Wälder auf der ganzen Erde gemeinsam mit Wissenschaftlern von Global Forest Watch anhand von Satellitenbildern der zurückliegenden 20 Jahre.

Gefällte Bäume setzen zweimal so viel CO2 frei wie die US-Autoflotte

Im Grist Magazine erläutern die Wissenschaftler, warum diese alten Tropenwälder für den Planeten und dessen Bewohner so wichtig sind: Weil sie – zumindest bislang – wachsen durften, solange sie lebten, speicherten die ehemals 4,2 Millionen Hektar Urwald die enorme Menge von 2,6 Gigatonnen Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre der Erde.

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Im Gegenzug, rechnen WRI und Global Forest Watch vor, setzt die Abholzung dieser Waldflächen jetzt zweimal so viel CO2 frei, wie die gesamte Autoflotte aller Bewohner der USA pro Jahr in die Luft blasen.

Rodung für Palmöl-Plantagen verlangsamte sich

Fatalerweise war ein Treiber am Waldverlust 2020 aber die Natur selbst. Extremwetter setzte Wälder in Australien, Brasilien, Kalifornien und auch Deutschland in Brand und vernichtete damit Wälder. In Kanada oder Indonesien dagegen führte ungewöhnlich feuchte witterung zu vermehrtem Wachstum der Bäume.

Indonesien sticht im Bericht der Waldexperten für 2020 noch aus einer weiteren Sicht positiv hervor. Dort regeln inzwischen verschärfte Gesetze die – illegale – Rodung für Palmöl-Plantagen. Die Wälder blieben weitgehend intakt.

pit

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