Amazon verschmutzt das Klima deutlich stärker

Amazon verschmutzt das Klima deutlich stärker
Foto: P. King/PixabayCC/PublicDomain

Amazon verschmutzt das Klima deutlich stärker

spiegel.de: Im Coronajahr 2021 boomte das Geschäft von Amazon. Darunter litt laut einem Bericht des Unternehmens aber auch das Klima. Dabei will der weltweit größte Internethändler eigentlich klimaneutral werden.

2019 gab Amazon ein Klimaversprechen ab. Der weltweit größte Internethändler verpflichtete sich 

, bis 2040 – also zehn Jahre vor den durch das Pariser Abkommen festgelegten Zielen – klimaneutral zu sein. Von einer branchenübergreifenden Gemeinschaft von Unternehmen und Organisationen war die Rede, mit der man die Klimakrise bewältigen wolle, der Konzern bestellte zudem unter anderem 100.000 Elektro-Lkw von Rivan.

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Im durch die Coronapandemie angeheizten Geschäftsalltag hat Amazon auf dem Weg zu diesem Ziel jedoch große Rückschritte gemacht. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens  hervor. Demnach stiegen 2021 nicht nur Umsatz und Gewinn, sondern auch der Ausstoß klimaschädlicher Gase deutlich an – um satte 18 Prozent im Vergleich zu 2020.

Amazon: CO₂-Intensität insgesamt gesunken

Der Konzern meldet konkret einen Ausstoß von 71,54 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent. Das entspricht dem Sender CNBC zufolge  einer Menge, die 180 Gaskraftwerke jährlich ausstoßen können. Bezogen auf 2019 beträgt die Zunahme fast 40 Prozent. Hintergrund ist das gewaltige Wachstum von Amazon in den vergangenen Jahren. Das Logistiknetz mit Lieferwagen, Flugzeugen und Lkw wurde ausgebaut, neue Lager und Verteilzentren wurden eröffnet. All das ist grundsätzlich schlecht fürs Klima.

In seinem Nachhaltigkeitsbericht versucht Amazon die Lage anders darzustellen. So verweist das Unternehmen auf allerlei Anstrengungen von Zertifizierungen und Versuche, Energie zu sparen. Man setze auf grüne Investitionen wie Elektrofahrzeuge, alternative Kraftstoffe oder Wind- und Solarenergie. Während des Wachstums habe man sich weiterhin auf die Verbesserung der »Effizienz durch nachhaltigere Lösungen« gekümmert.

Da die CO₂-Emissionen in absoluten Zahlen dennoch steigen, schreibt das Unternehmen: »Der Fokus sollte nicht nur auf dem Kohlenstofffußabdruck eines Unternehmens in Form der absoluten Kohlenstoffemissionen liegen, sondern auch darauf, ob es seine Kohlenstoff-Intensität senkt.« Diese sei um 1,9 Prozent gesunken. Sprich: Die Emissionen, die es für jeden Dollar verkaufter Ware ausstößt, gingen etwas zurück.

Diese Zahl, aber auch die Angabe zum Gesamt-CO₂-Ausstoß von Amazon sind indes mit Vorsicht zu bewerten. CNBC zufolge hatte ein Bericht des Center for Investigative Reporting Anfang des Jahres festgestellt, dass das Unternehmen im Gegensatz zu anderen großen Einzelhändlern wie Walmart nur die Emissionen von Produkten zählt, die unter der Amazon-Marke verkauft werden. Unberücksichtigt blieben Waren, die es von Herstellern kauft und direkt an Kunden weiterverkaufe… weiterlesen

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