Aus Corona lernen: Mit Fotos aus dem Weltraum

Aus Corona lernen: Mit Fotos aus dem Weltraum
Corona-Beobachtung aus dem Weltall: Mit den Satellitenbilder zweier Wettersonden überwachen Wissenschaftler der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) normalerweise das Wetter und die Ozeane. Nun fanden die Forscher am Cooperative Institute for Research in the Atmosphere (CIRA) an der Colorado State University(OSU) heraus, wie das Corona-Virus das Leben auf der Erde verändert.
Dazu nutzen die Experten Aufnahmen aus dem Orbit mit dem so genannten Day/Night Band (DNB). Sie verfolgen damit Marker des menschlichen Lebens auf dem Planeten, berichtet Environmental News Network über die Forschung.
Das Leben aus dem All beobachten
CIRA-Direktor Steven Miller berichtet in den OSU-College News vom Abgleich über viele Jahre ausgewerteter Erdaufnahmen seiner Wissenschaftler-Kollegen mit aktuellen Fotos aus dem All während des Corona-Shutdowns.
Die Satelliten umkreisen die Erde alle 90 Minuten und können so regelmäßig Aufnahmen verschiedener Winkel auf dem Planeten machen. Jetzt fallen den Forschern zeitliche Verschiebungen der Leuchtpunkte am Erdboden auf. Aus dem All etwa ist zu sehen, dass etwa die Innenstadt-Büros dunkler bleiben, in den Vorstädten aber die Lichter länger hell sind. Ein Zeichen, dass sich das Leben während der Corona-Pause in die Wohngegenden verlagert hat.

Auffällig auch: In US-Großstädten sind die Passagierterminals der Flughäfen dunkel, die Frachtbereiche aber bleiben hell. Das belegt, den Rückgang des Fluggast- und den Anstieg des Paketaufkommens durch den Shutdown. Reisen fallen aus, der Versand nimmt durch Internetbestellungen von Waren zu.
Daten aus dem All liefern Hinweise für zukünftige Planungen
Oder: Die Fotos aus dem Welltraum belegen, dass die sozial Bessergestellten etwa in New York sich verstärkt in ihre Ferien und Wochenend-Domizile an den Küsten verlagerten. Während in der Stadt die Lichter öfter gedimmt bleiben, leuchten sie in den Villen am Strand nun länger.
Licht beeinflusst durchaus das Leben auf der Erde. Die Wissenschaftler erkennen im „Nebenprodukt“ ihrer eigentlichen Forschung (der Wetter und Ozean-Beobachtung) nun aber Auch wertvolle Daten etwa für Ökonomen oder Soziologen. Die können damit erkennen, wie Menschen auf die Veränderung ihrer Umwelt reagieren. Das kann für zukünftige Planungen nützliche Erkenntnisse liefern.
pit