Australien entschädigt Indigene
Australien entschädigt Indigene
FAZ: Die Australier nennen sie die „gestohlene Generation“: Tausende indigene Kinder waren bis in die siebziger Jahre aus ihren Familien gerissen und in Heime und weiße Pflegefamilien gesteckt worden. In den Gemeinden der Aborigines wirken diese traumatischen Erlebnisse bis heute nach. Doch nun hat die australische Regierung in dieser Frage einen großen Schritt gemacht und ankündigte, jeder Betroffene aus dem Northern Territory, dem Australian Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra und dem Jervis Bay Territory soll zur Wiedergutmachung einmalig 75.000 australische Dollar (47.000 Euro) erhalten.
Darüber hinaus sollen sie eine persönliche Entschuldigung und die Gelegenheit bekommen, über ihre Erlebnisse zu berichten. Die Erzählungen seien „nicht einfach Geschichten aus der Vergangenheit, sondern Geschichten, die weiterhin durch die Generationen hinweg nachhallen“, sagte Morrison. Vertreter der Indigenen zeigten sich erfreut, bezeichneten die Entscheidung aber auch als überfällig. Die Forderung nach Entschädigung war schon im Jahr 1997 in einem Kommissionsbericht erhoben worden. 2008 hatte der damalige Premierminister Kevin Rudd im Parlament eine offizielle Entschuldigung an die Indigenen ausgesprochen. Die australischen Bundesstaaten haben teilweise schon vor Jahren Entschädigungsprogramme ins Leben gerufen. Weiterlesen…