BMUV und BfN fördern Netzwerk für biologische Vielfalt im Allgäu

BMUV und BfN fördern Netzwerk für biologische Vielfalt im Allgäu
Moorrenaturierung im Allgäu Foto: E.Bolender/BfN

BMUV und BfN fördern Netzwerk für biologische Vielfalt im Allgäu

Das westliche Allgäu ist ein Gebiet mit ökologisch wertvollen Lebensräumen – und soll deshalb als einer von bundesweit 30 Hotspots der biologischen Vielfalt besonders geschützt werden.

Um den Artenreichtum zu erhalten und zu stärken sollen hier Moore renaturiert, Feuchtbiotope miteinander verbunden und die Akteure vor Ort miteinander vernetzt werden. Dazu fördert das Bundesamt für Naturschutz (BfN) das neue Hotspotprojekt „Naturvielfalt Westallgäu – Miteinander für Moore und mehr“ des NABU Baden-Württemberg im Bundesprogramm Biologische Vielfalt.

Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) stellt dazu Mittel in Höhe von rund 4 Millionen Euro zur Verfügung.

Naturschutz schützt auch das Kima

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Biologische Vielfalt und Klimaschutz gehören untrennbar zusammen. Wenn wir Feuchtgebiete erhalten und Moore renaturieren, dann schützen wir nicht nur die Lebensräume seltener und bedrohter Tier- und Pflanzenarten, sondern auch das Klima. Im Westallgäu wollen wir die einzigartige Landschaft aus Hoch- und Niedermooren, Streu- und Nasswiesen sowie Wäldern ganz gezielt schützen. Das gelingt am besten, indem wir die beteiligten Akteure miteinander vernetzen und Perspektiven aufzeigen, was gegen die Arten- und Klimakrise vor Ort getan werden kann.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Gerade in einer so unterschiedlich ausgeprägten Landschaft mit intensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung ist es wichtig, möglichst viele Akteure für einen konstruktiven Austausch zusammenzubringen. Diese Vernetzung ist eine der zentralen Aufgaben des Projekts, denn nur so können wir die biologische Vielfalt auf Dauer schützen und fördern.“

Das „Oberschwäbische Hügelland und Adelegg“ im westlichen Allgäu ist einer von 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland. Auf einer Fläche von über 800 Quadratkilometern sind dort Hoch- und Niedermoore, Streu- und Nasswiesen sowie Quellmoore, Seen und Weiher zu finden, die durch Fließgewässer miteinander verbunden sind. Der baden-württembergische Teil liegt inmitten der moorreichsten Region des Bundeslandes. Diese Landschaft ist geprägt durch ein Mosaik von Waldgebieten und intensiv genutzten Grünland- und Maisflächen, in die Feuchtlebensräume eingestreut sind. Im Bereich der Adelegg, einer überwiegend bewaldeten Berglandschaft, sind Steillagen mit extensiver Weidewirtschaft und zum Teil sehr naturnahen bewaldeten Hängen sowie alpine Lebensräume in den Hochlagen landschaftsbestimmend.

Hintergrundinformationen

Der Hotspot bietet seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wie Kreuzotter, Auerhuhn und Moorfrosch sowie dem Lungenenzian und der Moor-Binse wertvolle Lebensräume und ist für die biologische Vielfalt von besonders hohem Wert. Zugleich unterliegt er einem hohen Nutzungsdruck. Hinzu kommen die Entwässerung nahezu aller Moore sowie die Zerschneidung der Landschaft und damit einhergehende Defizite im Biotopverbund. Mit seinem Projekt „Naturvielfalt Westallgäu – Miteinander für Moore und mehr“ möchte der NABU Baden-Württemberg die biologische Vielfalt im Hotspot stärken und weiterentwickeln – durch investive Naturschutzmaßnahmen und eine umfassende Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit.

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Im Fokus des Projektes stehen vor allem Feuchtlebensräume und Moorflächen, die aufgewertet und renaturiert werden sollen. Außerdem werden die Möglichkeiten für eine exemplarische Umstellung der Moorbodenbewirtschaftung auf Paludikultur, der landwirtschaftlichen Nutzung nasser oder wiedervernässter Moorböden, untersucht und erprobt. Da entwässerte Moore die stärksten Emittenten von Klimagasen im Bereich der Landwirtschaft sind, kann das Projekt damit beispielhaft einen nachahmenswerten Beitrag zum natürlichen Klimaschutz leisten. Ökologisch besonders wertvolle Biotoptypen wie Streu- und Nasswiesen in der Hotspot-Region werden durch extensive Nutzung gesichert sowie durch gezielte Vernetzungsmaßnahmen miteinander verbunden. Ein mitten im Hotspot gelegenes Projektbüro ist Dreh- und Angelpunkt aller Maßnahmen. Das Projektbüro soll als zentrale Anlaufstelle über die Projektlaufzeit hinaus Bestand haben und mit verschiedenen Angeboten die Menschen in der Region für die ökologischen Besonderheiten in „ihrem“ Hotspot der biologischen Vielfalt sensibilisieren.

BfN

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