Brasiliens Plan gegen die Abholzung
Brasiliens Plan gegen die Abholzung
Brasiliens Präsident Lula hat einen umfassenden Plan zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes vorgestellt, der ein wichtiger Schritt für den Erhalt dieses ökologisch wertvollen Gebiets ist. Die Initiative beinhaltet verschiedene Maßnahmen, die darauf abzielen, die illegale Abholzung einzudämmen, Naturschutzgebiete zu schaffen und die Regeneration des geschädigten Waldes zu fördern.
„Ich bin entschlossen, Brasiliens globale Führungsrolle bei der Eindämmung des Klimawandels und der Kontrolle der Entwaldung wieder aufzunehmen“, sagte Lula auf der Veranstaltung zur Vorstellung des Aktionsplans. Brasilien habe, insbesondere dank des Amazonas-Regenwaldes, eine „große Bedeutung für das klimatische Gleichgewicht der Erde“.
Ein zentraler Aspekt des Plans ist die Ausweisung neuer Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von drei Millionen Hektar bis 2027. Durch diese Maßnahme wird der geschützte Bereich des Regenwaldes erweitert und wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere bewahrt. Darüber hinaus beabsichtigt die Regierung, 50 Prozent der bereits illegal gerodeten Waldflächen für landwirtschaftliche Aktivitäten zu sperren. Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung, um der Entwaldung Einhalt zu gebieten und den verbleibenden Regenwald zu schützen.
Um die Umsetzung dieser Agenda zu gewährleisten, plant die Regierung erhebliche Investitionen. Unter anderem sollen Überwachungsflugzeuge angeschafft, neue Beamte für den Kampf gegen Waldrodungen eingestellt und zusätzliche Überwachungsstationen errichtet werden. Durch verstärkte Überwachung, den Einsatz von Geheimdienstinformationen und Satellitenbildern sowie die Einführung eines ländlichen Registers zur Bewirtschaftung der Wälder wird die Kontrolle illegaler Aktivitäten verbessert.
Neben der verstärkten Überwachung und höheren Strafen für illegale Aktivitäten setzt Lula auf den Ausbau einer grünen Wirtschaft. Dies beinhaltet die Zertifizierung von Forstprodukten, technische Unterstützung für Erzeuger, die Bereitstellung von Infrastruktur, Energie und Internetanschlüssen sowie die Förderung des Ökotourismus. Durch diese Maßnahmen soll ein nachhaltiger wirtschaftlicher Ansatz gefördert werden, der sowohl den Schutz des Regenwaldes als auch die sozioökonomische Entwicklung der Region unterstützt.
Allerdings steht die Mitte-Links-Regierung Lulas im Kongress vor Herausforderungen, da sie nur über rund ein Viertel der Sitze verfügt und die Agrarlobby starken Einfluss ausübt. In der Vergangenheit hat der Kongress die Bemühungen zum Naturschutz erschwert, indem er die Einrichtung von Indigenengebieten behinderte und die Kompetenzen des Umweltministeriums beschnitt.
Den kompletten Tagesschau-Bericht kann man hier nachlesen…
Anmerkung der Redaktion:
Klimakonferenz COP30 soll in Brasilien stattfinden: Laut Präsident Lula da Silva findet die UNO-Klimakonferenz COP30 im Jahr 2025 in der Stadt Belem am Rande des brasilianischen Amazonas-Regenwalds statt. Brasilien sollte bereits 2019 die COP25 ausrichten, zog sein Angebot jedoch kurz nach der Wahl des rechtsextremen Klimawandelskeptikers Jair Bolsonaro wieder zurück. Die Konferenz fand dann in Madrid statt.
hjo