China: Besserer Schutz wilder Tiere

China: Besserer Schutz wilder Tiere
Asiatische Bengalkatze Foto: IFAW-WTI

China: Besserer Schutz wilder Tiere

Die chinesische Regierung kündigte Maßnahmen zum besseren Schutz von Wildtieren an. Sie setzte 517 bedrohte Arten auf die Nationale Liste geschützter Wildtiere (Wildlife Protection Law – WPL).

Das ist die erste umfassende Änderung des Wildtierschutzgesetzes seit über 30 Jahren und erhöht die Gesamtzahl der offiziell geschützten Arten auf 980.

Gleichzeitig starteten die Behörden eine großangelegte Offensive gegen den illegalen Wildtierhandel: Von Januar bis März konzentriert sich „Operation Breeze“ auf Märkte, Grenzübergänge, Handels-Knotenpunkte, Wildtier-Hotspots, Internet-Plattformen und wichtige Fischereigebiete wie den Jangtse-Fluss. 

Aus „Schädlingen“ werden bedrohte Arten

„Diese Maßnahmen werden sehr konkrete Auswirkungen auf einzelne Tiere und ganze Arten haben“, so Robert Kless, Leiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland. „Sie zeigen aber auch ein Umdenken in der Wahrnehmung von Wildtieren. Tiere werden nicht länger nur nach ihrem Nutzwert für die menschliche Gesellschaft bemessen, sondern als Teil eines gesunden Ökosystems. Das ist aus unserer Sicht ein wichtiger Fortschritt.“ 

Tierarten, die bisher aufgrund von Mensch-Tier-Konflikten als „Schädlinge“ angesehen wurden, wie Wolf, Bengalkatze und Schakal, wurden jetzt in die Liste aufgenommen. Die WPL-Liste bedeutet generell, dass die gelisteten Arten gesetzlich geschützt sind und alle Zuwiderhandlungen wie Jagd, Transport, die Haltung oder der Handel unter Strafe stehen. Schutzstatus I bedeutet u. a. sehr viel höhere Strafen für Kriminelle, die diese Arten illegal wildern oder handeln. Zu den Arten mit höchstem Schutz gehören nach der Änderung beispielsweise der vom Aussterben bedrohte Jangtse-Glattschweinswal und der Asiatische Wildhund. 

Kontrolle von Zuchtbetrieben

„Nun müssen diese Gesetze auch wirksam in die Tat umgesetzt werden“, so Grace Gabriel, Regionalleiterin Asien des IFAW. „Dazu braucht es größere Anstrengungen von Behörden, Politik und Strafverfolgern, aber auch die Mitwirkung der Bevölkerung.  So muss es eindeutige Nachweise über die Herkunft von Tieren geben, um zu verhindern, dass Wildfänge in den kommerziellen Handel gelangen. Auch die Regulierung und Kontrolle von Zuchtbetrieben muss dringend verschärft werden.“

red

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