Circular Economy nicht ohne ökologische Wende

Circular Economy nicht ohne ökologische Wende
Foto: moerschy/Pixabay CC/PublicDomain

Circular Economy nicht ohne ökologische Wende

Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft gilt: Weniger Rohstoffe verbrauchen, verbindliche Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften schaffen, hohe Produktqualität und ein gemeinsames, positives Zukunftsbild zusammen zu denken. „Das sind die wesentlichen Aufgaben auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft“ betonen die wissenschaftler und wissenschaftlerinen des Öko-Institus in einem Policy-Brief.

Neben den Empfehlungen zur Umsetzung werden auch die Herausforderungen verdeutlicht: Die Circular Economy muss gewinnbringender werden als die aktuelle lineare Wirtschaftsweise. Klima-, Ressourcen- und Biodiversitätsschutz, Rohstoffsicherheit und menschliches Wohlbefinden können nur durch einen grundsätzlichen Wandel unserer Art des Wirtschaftens und Konsumierens entstehen.

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Ein sozialeres und gerechteres Miteinander im Blick

Das große Ziel bei der Wende hin zu einer Circular Economy ist es, den Rohstoffverbrauch zu senken. In Bereichen, in denen es viel Potenzial gibt, Rohstoffe einzusparen, wie Wohnen, Mobilität und Ernährung geht die Umsetzung einer Circular Economy mit den Instrumenten für mehr Klimaschutz Hand in Hand.

In anderen ressourcenintensiven Sektoren wie Informations- und Kommunikationstechnik, Textilien oder Verpackungen zielen die Maßnahmen auf die Haltbarkeit, die Stärkung von Wiederverwendung, Reparatur und den Einsatz von Sekundärrohstoffen. Konsum sollte Bedürfnisse erfüllen, aber innerhalb der begrenzten Ressourcen bleiben. Viele Maßnahmen bedeuten Änderungen in den alltäglichen Gewohnheiten und sind daher gesellschaftspolitisch sensibel. Diese Veränderungen ermöglichen aber auch ein sozialeres und gerechteres Miteinander, mehr Zeit und Wohlbefinden.

„Das Überschreiten planetarer Grenzen wird starke Auswirkungen auf unser Leben haben, deswegen ist es keine Option, alles im Ist-Zustand zu belassen. Ein positives Zukunftsbild kann dabei helfen, für notwendige Veränderungen zu motivieren und den politischen Stillstand zu durchbrechen“, sagt Clara Löw, Autorin des Policy Briefs.

Ressourcenschutzgesetz für rechtliche Verbindlichkeit

Ein Ressourcenschutzgesetz könnte, ähnlich wie das Klimaschutzgesetz, verbindliche Ziele für die Reduktion des Rohstoffkonsums festlegen und definieren, wie die Einhaltung überprüft werden kann. Daraus leitet sich der Bedarf für weitere politische Maßnahmen ab: Ambitionierte Mindestanforderungen an Produkte im Rahmen der neuen europäischen Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte und Steuern auf beispielsweise Einweg- und schlecht recycelbare Verpackungen. Zudem wäre eine erweiterte Herstellerverantwortung sinnvoll, die Unternehmen konsequenter an den Aufwendungen, Kosten und Verpflichtungen beteiligt, die mit den Umweltauswirkungen ihrer Produkte einhergehen.

Positive Ansätze gibt es bereits: Dank des wirksamen regulativen Rahmens hat sich die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft zu einem innovativen Wirtschaftszweig entwickelt. Second-Hand-Läden und gebrauchte Ware werden für mehr Konsumentinnen und Konsumenten interessant und auch auf EU-Ebene gibt es politische wegweisende Gesetze wie die Batterieverordnung aus dem letzten Jahr. „Diese positiven Ansätze reichen noch nicht für einen umfassenden Wandel, sie sind aber ein Anfang“, sagt Dr. Izabela Kosińska-Terrade, Projektleiterin am Öko-Institut.

Der Policy Brief ist die zentrale Veröffentlichung im Rahmen des Spendenprojekts „Circular Economy: Aufruf und Vorschläge zur zirkulären Wirtschaft“ des Öko-Instituts. Das Projekt hat untersucht, wie eine wirksame Kreislaufwirtschaft etabliert werden kann.

pm

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