CO2-Kompensationen vertreiben Menschen

CO2-Kompensationen vertreiben Menschen
Archivbild: Pixabay CC/PublicDomain

CO2-Kompensationen vertreiben Menschen

zdf.de: Seit 45 Jahren wird diskutiert, wie der Klimawandel aufgehalten werden kann. Ein Weg: Konsum soll klimaneutral werden durch CO2-Kompensationen – mit negativen Folgen wie in Uganda.

Kilometerweit erstrecken sich die Plantagen im Hinterland von Uganda. Karge Monokulturen, oft aus schnell wachsenden Arten wie Kiefern oder Eukalyptus. Es sind Aufforstungsplantagen. Durch sie sollen Wälder wiederhergestellt und so dazu beigetragen werden, das Klima zu schützen.

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Denn Bäume haben die Fähigkeit, Kohlendioxid (CO2) aus der Luft aufzunehmen und den darin enthaltenen Kohlenstoff zu speichern. Darum gilt Aufforstung als eine der besten Lösungen, um den Kampf gegen den Temperaturanstieg auf der Erde zu gewinnen.

Mit Kompensationsprojekten CO2-Emissionen verringern?

Finanziert werden Plantagen wie die in Uganda durch Kompensationsprojekte. Das bedeutet: Durch den Kauf von CO2-Zertifikaten sollen CO2-Emissionen, die in einem Land ausgestoßen werden, anderswo wieder ausgeglichen werden. Dadurch lassen sich Produkte oder ganze Unternehmen „klimaneutral“ rechnen. Quasi klimaneutraler Konsum also.

Für wenig Geld kann man diese Zertifikate über Anbieter im Internet kaufen. Millionen Tonnen CO2 sollen so schon eingespart worden sein. Mithilfe von Berechnungsformeln kann man seinen eigenen CO2-Fußabdruck ermitteln und diesen durch Kompensationszahlungen ausgleichen.

Und das zu Spottpreisen: Für kleines Geld kann man im Internet Bäume pflanzen lassen. Die Biologin und unabhängige Gutachterin Jutta Kill kritisiert dieses Verfahren:

Aufforstung zum Klimaschutz oft zeitlich begrenzt

Im Auftrag von NGOs reist Kill um die ganze Welt und erstellt Gutachten über Kompensationsprojekte. Ein Kritikpunkt: Oft laufen die Aufforstungsprojekte nur wenige Jahrzehnte.

Und viele Plantagen würden kommerziell betrieben. Es wird also auch ein Teil wieder abgeholzt. Das ist legal, solange immer eine durchschnittliche Menge an Kohlenstoff in den Plantagen gespeichert bleibt.

Neben dem Klimaschutz sollen Aufforstungsprojekte jedoch auch einen sozialen Nutzen haben. Viele Plantagen werden im globalen Süden gepflanzt, wie in Uganda. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt in Armut… weiterlesen

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