Demo in Berlin: Gerechte Agrarpolitik ist möglich

Demo in Berlin: Gerechte Agrarpolitik ist möglich
Wir haben es satt-Demoinstration 2022 Archiv-Foto: wir-haben-es-satt

Demo in Berlin: Gerechte Agrarpolitik ist möglich

Frust und Enttäuschung über die (grünen) Fachminister für Klima, Umwelt und Landwirtschaft in der Ampelregierung sind nicht mehr zu überhören: Über 100 Organisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen – von Landwirtschaft über den Umwelt- und den Sozialbereich, Gewerkschaften sowie Lebensmittelhandwerk bis hin zu Erwerbslosen-Initiativen – appellieren eindringlich an die Bundesregierung, „das Grundrecht auf umweltgerecht hergestelltes Essen umzusetzen, faire Erzeugerpreise zu ermöglichen und gute Löhne zu sichern“. Für Samstag (21. Januar) rufen sie gemeinsam zur 13. Großdemonstration unter dem Motto „Wir haben es satt“ in Berlin auf.

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Bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Demonstration stellten jetzt Vertreter des Aktionsbündnisses klar, dass den hehren Worten aus Ministerien auch endlich konkretes Handeln folgen müsse. „Unsere Hoffnungen auf Änderungen der Klimaschutz und Agrarpolitik wurden nicht erfüllt“, bringt Bündnissprecher Christian Rollmann die Kritik an der Regierungs-Ampel ein Jahr nach deren Wahlsieg auf den Punkt. Es gelte schließlich, „das Höfe- und Insektensterben zu stoppen, die Klimakrise ernsthaft zu bekämpfen und gutes Essen für alle sicherzustellen“.

Sechs-Punkte-Plan für die sozial gerechte Agrarwende

Agrarminister Cem Özdemir unternehme „zu wenig für den notwendigen Umbau der Landwirtschaft und die sozial gerechte Ernährungswende“, beklagt das „Wir haben es satt“-Bündnis. Wie es anders gehen kann, schreiben die Initiatoren in einem 6-Punkte-Plan für die sozial gerechte Agrarwende und gutes Essen fest. Zum Auftakt der „Grünen Woche“ in Berlin soll das Papier an Minister Özdemir beim Agrarministertreffen im Auswärtigen Amt übergeben werden.

Unter dem Motto „Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige!“ wollen die Demonstrantinnen und Demonstranten, begleitet von einem Trecker-Korso durch Berlin ziehen und sich dann zur Kundgebung vor dem Brandenburger Tor versammeln. Vor der Presse hegte Greenpeace-Chef Martin Kaiser wenige Tage vor der Demonstration die Hoffnung, dass das Engagement der Klimaschutz-Bewegung in Lützerath auch nach Berlin übertragen werde. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger verwies auf eine aktuelle Studie, die mit dem Vorurteil aufräumt, dass „wir mit mehr Klima- und Naturschutz in der Landwirtschaft die Ernährungssicherheit riskieren“. Sein Fazit – „Beides ist machbar“ – wollte Krüger als Auftrag an den Landwirtschaftsminister verstanden wissen, endlich zu handeln und nicht weiter vor der Agrarlobby „einzuknicken“.

pit

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