Deutsche Spitzenpolitik fährt Klimakiller-Autos
Deutsche Spitzenpolitik fährt Klimakiller-Autos
Die selbsternannte Klimaregierung fällt im 17. Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) erneut krachend durch. Mit durchschnittlich 143 Gramm pro Kilometer (g/km) Kohlendioxid (CO2)-Emissionen überschreiten die Fahrzeuge von 6 von 9 Bundesministerinnen und -ministern den europäischen Flottengrenzwert von 95 g/km auf der Straße deutlich.
Schlusslicht ist Justizminister Marco Buschmann, dessen Dienstwagen den EU-Flottengrenzwert um das 2,5-fache verfehlt. Lediglich die Bundesministerinnen Lisa Paus, Svenja Schulze und Steffi Lemke halten mit ihren Elektroautos den CO2-Grenzwert auf der Straße ein.
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Außerhalb des Kabinetts sieht es ähnlich aus: Insgesamt erhalten 214 von 257 befragten Spitzenpolitikerinnen und -politikern aus Bund und Ländern eine Rote Karte, weil ihre Dienstfahrzeuge mindestens 20 Prozent mehr CO2 ausstoßen als erlaubt. 113 davon setzen auf besonders klimaschädliche Plug-in-Hybride.
Klimaregierung fährt mit Klimakillern
Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz von der DUH kommentiert das Ergebnis des Diensdtwagenchecks mit den Worten: „Die selbsternannte ‚Klimaregierung‘ ist weit davon entfernt, selbst klimafreundlich unterwegs zu sein. Zu viele der Regierungsmitglieder, einschließlich der Staatssekretärinnen und -sekretäre, setzen nach wie vor auf Plug-in-Hybride. Diese sehen auf dem Papier gut aus, sind tatsächlich aber wahre Klimakiller.“
Wenn die Bundesregierung nicht jede Glaubwürdigkeit verlieren wolle, schreibt die DUH in einer Pressemeldung, müsse sie dringend umsteuern.
Dasselbe gelte auf Landesebene: Der Regierende Bürgermeister Berlins Kai Wegner setzt laut dem Verband etwa auf einen Audi A 8, dessen realer CO2-Ausstoß viermal so hoch ist wie der Flottengrenzwert. Metz: „Wir fordern alle Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker auf, jetzt mit gutem Beispiel voranzugehen und – wenn ein Dienstwagen unverzichtbar ist – auf emissionsarme Fahrzeuge zu setzen.“ Auch weitere Schritte seien längst überfällig, so etwa eine realistische Verbrauchskennzeichnung sowie ein Ende der Subventionierung klimaschädlicher Fahrzeuge.
Trotz erneuter klarer Grenzwertverfehlung hat sich der durchschnittliche reale CO2-Ausstoß der abgefragten Dienstwagen im Vergleich zum Vorjahr von 219 g/km auf 165 g/km reduziert. Dies liege laut DUH an einem gesteigerten Anteil batterieelektrisch betriebener Dienstfahrzeuge auf 23 Prozent. Die DUH sieht daher in ihrer bfrage positive Tendenzen, „aber dennoch dringlichen Handlungsbedarf“.
duh