Deutscher Umweltpreis in Magdeburg verliehen

Deutscher Umweltpreis in Magdeburg verliehen
Umweltpreisträger Mewis, Rapior, Umweltministerin Lemke, Schenck, Bundespräsident Steunmaier, Muus und Lehmann (vlnr) Foto: pit

Deutscher Umweltpreis in Magdeburg verliehen

Zuhören. Dann miteinander reden. Offen bleiben und Argumente tauschen, um dann Kompromisse zu finden. Dafür wurden jetzt Kathrin Muus und Myriam Rapior mit dem Ehrenpreis des Deutschen Umweltpreises der DBU ausgezeichnet. Rapior von der BUND-Jugend und Muus von den Junglandwirten schrieben gemeinsam ein Konzept, wie Landwirtschaft naturschonend und zugleich zukunftsfähig gestaltet werden kann. Diese lange als unmöglich geltende Aufgabe lösten die beiden Frauen, weil sie sich aufeinander und auf die Sichtweise der jeweils anderen einlassen konnten – und an ein gemeinsames Ziel glaubten.

Aufeinander vertrauen, mussten auch Friedrich Mewis und Dirk Lehmann. Der eine Tüftler (Mewis), der andere Unternehmer (Lehmann) glaubten aneinander und an die Tragfähigkeit der Idee sowie den Mut zur Umsetzung des jeweils anderen. Zusammen entwickelten und vermarkten sie eine zwischen Schiff und Propeller montierte hydrodynamische Vordüse, die Ozeanriesen umwelt- und klimaschonender über die Ozeane kreuzen lässt. Ihre Erfindung erspart der Atmosphäre Millionen Tonnen CO2, weil die Frachter weniger Schweröl verfeuern – außerdem laufen die Schiffsmotoren dadurch leiser und schonen so die empfindlichen Ohren der Meeressäuger.

Preisträger zeigen: Dialog löst Probleme

Zuhören steht auch für Christoph Schenck, den Chef der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft ganz oben auf der Agenda, wenn er mit den Menschen in den ökologischen Hotspots des Planeten überlegt, wie sie die Natur dort effektiv schützen und zugleich ihr eigens Auskommen sichern können. Die von Schenck initiierten internationalen Naturerbe-Fonds (Legacy Landcapes Fund) helfen weltweit bedrohte Bioreservate vor weiterer Zerstörung durch uns Menschen zu bewahren.

Allen Preisträgern des mit 500.000 Euro höchst dotierten Umweltpreises in Europa gratulierte bei der Veranstaltung zur 30. Umweltpreisverleihung in Magdeburg Bundespräsident Frank Walter Steinmaier. Dabei mahnte Steinmaier uns alle zur Eile: „Wir müssen jetzt noch schneller ins postfossile Zeitalter aufbrechen.“ Es gelte, Energieversorgung, Industrie, Mobilität „noch schneller klimaneutral“ zu machen. Und es gehe darum, noch schneller neue Partner zu gewinnen, „um Abhängigkeiten von einzelnen zu reduzieren“ und „nicht nur auf die günstigsten Lieferanten“ zu schauen.“ Darin sah er aber auch eine Chance: „Wir können Deutschland jetzt zu einer Industrie- und Exportnation neuen Typs machen – klimaneutral und technologisch führend, vernetzt und weniger verwundbar.“

Die Geehrten des Tages sind gute Beispiele, dass diese Hoffnung aufgehen kann. Auch wenn sich vor dem Veranstaltungsort in Magdeburg protestierende Bauern mit ihren Treckern zur Gegendemonstration aufgestellt hatten. Sie konterkarierten damit nur, was Steinmaier und die G#ste der Veranstaltung lobten: Nur ein Aufeinander zugehen kann Probleme lösen.

pit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.