Deutschland: Noch nicht bereit für Verkehrswende
Deutschland: Noch nicht bereit für Verkehrswende
zeit.de: In vielen Städten werden die Pop-up-Radwege wieder abgebaut. Doch sie waren nur ein Vorgeschmack auf die Neuverteilung des Platzes, die in den nächsten Jahren ansteht.
So schnell die Pop-up-Radwege in München, Nürnberg, Stuttgart und Düsseldorf entstanden sind, so schnell sind sie auch wieder verschwunden. Deutschland ist doch noch nicht bereit für mehr Radverkehr, weniger Autoverkehr, die Verkehrswende, könnte man denken. Spricht man jedoch mit Verkehrsforschern und den Verantwortlichen in den Städten, vermitteln sie einem eher den Eindruck: Es geht gerade erst los. Die Diskussion um die Pop-up-Radwege hat Politikerinnen und Stadtbewohnern einen Vorgeschmack gegeben auf das, was in den kommenden Jahren ansteht: eine anstrengende Diskussion um die Neuverteilung der Flächen in den Städten.
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„Wir sind jetzt in der Phase, wo es ernst wird mit der Verkehrswende“, sagt Tilman Bracher, Mobilitätsforscher am Deutschen Institut für Urbanistik. Früher sei der Radverkehr immer irgendwo reingequetscht worden. „Inzwischen werden die Prioritäten zunehmend anders verteilt. Bei der Platzverteilung geht es jetzt immer mehr auch um den Rad- und Fußverkehr“, sagt er. Die Pop-up-Lösungen sind für ihn so etwas wie ein Blick in die Zukunft. Sie geben eine Idee davon, wie Radfahrer und Radfahrerinnen künftig auf Hauptverkehrsstraßen unterwegs sein könnten. Und mancherorts dürfen sie bleiben: In Hamburg, Darmstadt oder Berlin werden die provisorischen in dauerhafte Radwege umgewandelt.
Allerdings haben die vergangenen Monate auch gezeigt: Die Pop-up-Lösungen sind kein Selbstläufer. Im Gegenteil… weiterlesen