Digitalisierung: Erreichen wir so die Klimaziele?

Digitalisierung: Erreichen wir so die Klimaziele?
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Digitalisierung: Erreichen wir so die Klimaziele?

Dank der ständig voranschreitenden Digitalisierung spielt sich inzwischen ein Großteil des alltäglichen Lebens im Internet ab. Shopping bedeutet schon längst nicht mehr, sich auf den Weg in die Stadt machen zu müssen, sondern man findet einfach alles im Internet.

Freunde des Glücksspiels müssen sich ebenfalls nicht mehr auf den Weg machen, um eine Spielhalle oder Spielbank aufzusuchen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Online Casinos mit attraktiven Bonusangeboten, die ausgesprochen gut besucht werden. Durch die ständige Verfügbarkeit im Internet kann zudem ganz spontan auf die Angebote zugegriffen werden.

Vielfach kann die Arbeit sogar von daheim erledigt werden, weil sich viele Bürotätigkeiten inzwischen zumindest zum Teil in das Home-Office verlegt haben. Das alles reduziert den ökologischen Fußabdruck und kann dazu beitragen, dass die gesetzten Klimaziele erreicht werden. Doch warum ist das eigentlich so?

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Wer früher am Glücksspiel teilnehmen wollte, der musste sich grundsätzlich auf den Weg in die örtlichen Spielhallen machen, oder sogar eine Anreise für weiter entfernte und besonders angesagte Spielbanken in Kauf nehmen. Das hat natürlich Ressourcen gekostet. Zunächst müssen die jeweiligen Spielstätten ja entsprechend betrieben werden. Sie benötigen Strom und natürlich Wärme, damit der Gast spielen und sich wohlfühlen kann.

Außerdem werden die Spielstätten natürlich von einer Vielzahl von Spielern aus unterschiedlichen Regionen besucht, die allesamt anreisen müssen und somit entsprechend Ressourcen verbrauchen. Doch auch die Angestellten der Casinos oder Spielhallen müssen natürlich die Örtlichkeiten erreichen.

Bei den Glücksspielseiten im Internet stellt sich die Situation jedoch vollkommen anders dar. Hier muss niemand ein Auto oder öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch nehmen, denn es reichen bereits einige wenige Klicks aus und schon steht dem Besuch online nichts mehr im Weg. Auch Online-Spielotheken, die Live-Casinos anbieten und daher mit echten Dealern arbeiten, sparen Ressourcen ein, denn auch hier müssen die Arbeitnehmer nicht anreisen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist zudem, dass hier natürlich keine örtlichen Stätten mit Strom versorgt werden müssen. Hier gibt es keine aufwendigen Lichtreklamen, die Slots selber müssen natürlich auch nicht einzeln mit Strom versorgt und die Räumlichkeiten müssen nicht beheizt werden.

Das Home-Office

Auch hier liegt ein immenses Sparpotenzial. Hier werden die Treibhausgase, die durch das tägliche Pendeln zum Arbeitsplatz entstehen, eingespart. Auch die Bürogebäude selbst werden dann nicht mehr benötigt, bzw. müssen weder beheizt noch mit Strom versorgt werden.

Die Staus im Berufsverkehr werden deutlich minimiert und sogar die Effektivität der Arbeitnehmer wird häufig gesteigert. Studien haben gezeigt, dass Arbeitnehmer im Home-Office oftmals effizienter arbeiten und zudem deutlich weniger krank sind. Dank Konferenzen und Meetings, die online abgehalten werden, findet hier eine weitere Einsparung von Ressourcen statt.

Das gilt vor allem dann, wenn es sich um Flugreisen zu Geschäftsterminen handelt, die so vermieden werden können. Bei Langstreckenreisen entfallen natürlich auch die sonst notwendigen Übernachtungen, die ebenfalls oftmals mit enormen Energiekosten verbunden sind. Denn Hotels verbrauchen natürlich auch jede Menge Strom und Gas, um ihren Gästen einen angenehmen Aufenthalt gewährleisten zu können.

Online-Shopping

Das Online-Shopping gehört inzwischen zum Alltag der meisten Menschen. Grund dafür ist unter anderem, dass wenn man im Netz einkaufen möchte, immer sicher sein kann, das zu finden, was man sucht. Gleichzeitig kann man hier ganz bequem dank Vergleichsportalen Preise vergleichen und sogar dank der vielen Kundenbewertungen die Qualität und Funktionalität überprüfen.

Fährt man dagegen in die Stadt, muss zunächst ein Parkplatz gesucht werden, was sich gerade in den Großstädten als nicht sehr einfach erweist, und man kann sich nicht sicher sein, ob man das gewünschte Produkt am Ende auch wirklich findet. Gerade wenn es um die Anschaffung größerer und schwerer Produkte geht, muss man diese dann auch noch mühsam zum Parkplatz transportieren.

Das alles entfällt, wenn man im Internet shoppt, denn hier bekommt man die Ware vollkommen unkompliziert direkt an die Haustür geliefert. Auch werden viele Ressourcen eingespart, denn oftmals werden viele Treibhausgase in die Umwelt entlassen, obwohl man dann noch nicht einmal fündig geworden ist.

Dank des Online-Shoppings entfallen insgesamt die Anfahrten in die Stadt oder in das Umland. Zwar wird die Umwelt auch belastet, wenn die Einkäufe geliefert werden, aber nicht so stark, als wenn jeder Einzelne unterwegs ist.

Die Klimabilanz der Digitalisierung

Bei allen Vorteilen muss man aber auch wissen, dass die Digitalisierung nicht automatisch das Klima schont. Es gibt Berechnungen, die zeigen, dass Nutzer ungefähr 750 kg bis eine Tonne CO₂ pro Person pro Jahr emittieren. Grund dafür ist, dass sehr viele Treibhausgase von Rechenzentren und Cloud-Diensten freigesetzt werden. Jährlich kann der CO₂-Fußabdruck bei Nutzung von Streamingdiensten bei bis zu einer Tonne CO₂ pro Kopf liegen.

Zum einen verursacht die Herstellung von Endgeräten hohe Treibhausgasemissionen, da dieses sehr energieaufwendig ist, zum anderen gilt das auch für die gewaltigen Datenmengen für Streams oder Videokonferenzen. Derzeit hat die weltweite Treibhausgasemission durch die Informationstechnik schon jetzt einen Anteil von bis zu vier Prozent, und das mit steigender Tendenz.

Es gibt zudem Schätzungen, die recht pessimistisch davon ausgehen, dass aufgrund des weiteren Ausbaus der digitalen Infrastrukturen und Mobilisierungen davon ausgegangen werden kann, dass in etwa 10 bis 20 Jahren ungefähr 50 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs durch Informationstechnik verursacht werden könnten.

Fazit: Hilft die Digitalisierung beim Erreichen von Klimazielen?

Fakt ist, dass die Digitalisierung auf der einen Seite für Einsparung wichtiger Ressourcen sorgt und weniger Emissionen in die Umwelt entlassen werden. Doch gleichzeitig verbraucht die Digitalisierung selbst viel Energie und Ressourcen. Entscheidend in diesem Zusammenhang ist, dass die Nutzung der Digitalisierung in der Zukunft klimafreundlicher gestaltet wird.

Fakt ist einfach, dass sowohl Kohle als auch Gas für einen sehr viel höheren CO₂-Ausstoß sorgen, als die Sonne und der Wind. Wenn die Digitalisierung also nachhaltiger und umweltschonender werden soll, dann muss für die Versorgung mit grünem Strom gesorgt werden.

Allerdings stellt sich diese Idealvorstellung zurzeit recht problematisch dar, da es schon jetzt kaum möglich ist, ausreichend grünen Strom zu produzieren, um die derzeitigen Verbrauchswerte überhaupt decken zu können. Geht man davon aus, dass die Digitalisierung weiterhin einen immensen Energie- und Ressourcenbedarf haben wird, der sich weiterhin potenziert, scheint es nicht möglich zu sein, diesen Bedarf mit grünem Strom zu decken.

Tobias Nagel

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