DUH „ehrt“ McDonald’s mit „Goldenem Geier“
DUH „ehrt“ McDonald’s mit „Goldenem Geier“
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verleiht in diesem Jahr den Goldenen Geier an den Fast-Food-Konzern McDonald‘s. Entschieden haben das mehr als 20.000 Verbraucherinnen und Verbraucher, die online über die „dreisteste Umweltlüge des Jahres“ abgestimmt haben.
Der Grund: In einer „absurden Kampagne (so die DUH in einer Pressemeldung) bewirbt McDonald’s mit dem Slogan „I am beautiful“ seinen eigenen Müll als Beitrag zum Ressourcenschutz“. So würden, schreibt der Verband, beispielsweise benutzte Becher zu sogenannten Happy-Meal-Büchern recycelt.
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Mehrere hundert Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern seien in diesem Jahr für den „Goldenen Geier“ bei der DUH eingegangen. McDonald‘s habe die Abstimmung mit 26,88 Prozent gewonnen, auf den weiteren Plätzen folgen:
- Costa Kreuzfahrten mit 24,71 Prozent
- Lidl mit 24,39 Prozent
- Klima Kraftstoffe GmbH mit 19,67 Prozent
- Vattenfall mit 4,35 Prozent
Greenwashing statt echte Vermeidung von Verpackungsmüll
Tatsächlich gehe jedoch lediglich ein Drittel der in den deutschen McDonald‘s-Restaurants gesammelten Einweg-Becher in ein spezielles Recyclingverfahren, das in Großbritannien durchgeführt wird. Darüber hinaus bestehen die Happy-Meal-Bücher, so die DHU, „nur zu 40 Prozent aus recyceltem Bechermaterial“.
Für die restlichen 60 Prozent verwende McDonald’s neue Fasern, für die viele Bäume abgeholzt würden müssen. Noch dazu verwende die Burger-Kette im Ausland bereits eine deutlich bessere Alternative – und zwar Mehrweg.
Eine Mitarbeiterin des Konzerns habe den Schmähpreis am Empfang der Deutschlandzentrale in München entgegengenommen.
Einweg immer schlechter als Mehrweg
McDonald’s behauptet auf entsprechenden Kampagnenplakaten zudem, die Pommesverpackung aus Pappe sei nachhaltig und dank Papier-Eisverpackung und -Einweglöffel hätten mehr als 1.430 Tonnen Plastik eingespart werden können. Das entlarvt die DUH ebenfalls als Greenwashing. Thomas Fischer, DUH-Leiter der Kreislaufwirtschaft: „Wenn bei Einweg-Verpackungen Plastik durch Papier ersetzt wird, dann fällt trotzdem kein Gramm weniger Müll an. Zudem verbraucht die Herstellung von Papier sehr viel Energie, Wasser und Chemikalien. Papierverpackungen für Lebensmittel wie Einweg-Becher werden nicht aus bereits genutztem Verpackungsmaterial hergestellt, sondern aus Neumaterial oder Industrieabfällen – wobei Letztere wie Neumaterial zu werten sind, weil sie noch keinen Produktlebenszyklus hinter sich gebracht haben.“ Fazit des Verbands: Für neue Pappverpackungen werden also neue Bäume abgeholzt, mit all den damit verbundenen negativen Umweltauswirkungen.
pm/duh