DUH zieht Bilanz des Böller-armen Jahreswechsels

DUH zieht Bilanz des Böller-armen Jahreswechsels
Schon besser, aber noch nicht gut genug: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bilanziert die Silvesterfeiern. Die reduzierte Böllerei um Mitternacht habe sich positiv ausgewirkt, schreibt der Verband in einer Pressemeldung. Laut Polizei- und Medienberichten habe sich die „Zahl der Verletzten durch Pyrotechnik stark reduziert“ Nch ein Pluspunkt zum Start ins neue Jahr 2021: Auch die „gemessenen Feinstaubwerte lagen deutlich unter denen des Vorjahres“.
„Leere Straßen in New York, Stille in Hongkong“, schreibt zeitonline über den etwas anderen Jahresbeginn auf der Erde. In Deutschland habe die Polizei „keine besonderen Vorkommnisse zu berichten gehabt.
Verkaufsverbot zeigt Wirkung
Was Freunde der lauten Kracher und des bunten Feuerwerks vermissten, freut Umweltschützer wie DUH-Chef Jürgen Resch: „Wir freuen uns, dass das Böller-Verkaufsverbot klar Wirkung gezeigt hat. Das stützt, was wir seit Jahren sagen: Böllerverbote schützen Leben und Gesundheit.“
Es zeige sich aber auch, merkt er weiter an: „Dort, wo neben dem Verkaufsverbot auch allgemeine Anwendungsverbote oder Ausgangssperren verhängt wurden, wie in Hamburg oder München, fällt die Bilanz besonders positiv aus. Wo diese konkreten Böllerverbote fehlten, gingen die Werte im Vergleich zum Vorjahr zwar auch zurück, aber nicht so stark.“
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Die dicke Luft über vielen Orten ist dem Verband daher immer noch zu viel. Werte, so schreibt die DUH, seien so hoch, dass die Gefahr für die Gesundheit der Menschen dort erheblich ist. Das zeige: „Wir brauchen vollständige Böller-Anwendungsverbote – für die Saubere Luft, damit wir Bürgerinnen und Bürger wirklich schützen.“
Luftverschmutzung sank um 92 Prozent
In München, das berichtet nun die DUH, an der Messstation Landshuter Allee der maximale stündliche Höchstwert für Feinstaub (PM10) in der Luft von fast 1000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) beim Jahreswechsel 2019/20 auf jetzt 70 µg/m³ zurück. Das sind 92 Prozent!
Dort galt eine Ausgangssperre.
In der Hamburger Habichtstraße mit einem vollständigen Böllerverbot fiel die Belastung von 127 auf 22 µg/m³ (83 Prozent).
In Berlin an der Messstation Frankfurter Allee, wo neben dem Verkaufsverbot in Deutschland keine weiteren Einschränkungen in Kraft waren, sank der Wert zwar auch von 757 auf 254 µg/m³. Die Reduktion war mit 66 Prozent allerdings deutlich geringer und der erreichte Wert sei, so die DUH, immer noch deutlich zu hoch.
Zur Einordnung: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehle, begründet der Verband seine Initaitive, einen Jahresgrenzwert von 20 µg/m³ vor.
„Auch starke kurzfristige Belastungen können eine Gesundheitsgefahr sein und von einer vorübergehenden Beeinträchtigung der Atemwege bis hin zu vermehrten Krankenhausaufnahmen wegen Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen sowie einer Zunahme der Sterblichkeit reichen“, schreibt die DUH weiter.
red