EU-Kommission für Glyphosat-Wiederzulassung
EU-Kommission will Glyphosat-Wiederzulassung trotz fehlender Daten durchboxen
Pestizidhersteller könnten eine neue 15-jährige Zulassung für den Verkauf von Glyphosat erhalten. Wir haben von einer undichten Stelle erfahren, dass die EU-Kommission die neuerliche Zulassung bereits vorbereitet. Das würde heißen: So gut wie keine Beschränkungen für das in Europa am häufigsten verwendete Herbizid und fünfzehn weitere Jahre der Zerstörung der biologischen Vielfalt und Gefährdung der Gesundheit. Ist das das, was die EU Pestizidreduktion nennt?
Glyphosat und Roundup-Produkte werden in großem Umfang eingesetzt. Glyphosat ist der meistverkaufte Herbizidwirkstoff in Europa. Die Chemikalie und ihr giftiges Abbauprodukt AMPA schädigen die Ökosysteme massiv, zerstören die Artenvielfalt und verschmutzen Böden und Gewässer in ganz Europa. Und ja, sie schaden auch den Bienen. Die Substanz wird auch mit Krebs und Parkinson beim Menschen in Verbindung gebracht. Viele unabhängige Studien belegen Genotoxizität und Karzinogenität. Andere zeigen Neurotoxizität und eine Schädigung des Darmmikrobioms.
Ist der EFSA-Bericht wissenschaftlich fundiert?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sah zwar fehlende Daten, aber keine größeren Bedenken. Ihr vollständiger Bericht wurde noch nicht veröffentlicht, aber die EU-Behörde berichtet in ihrer Schlussfolgerung über eine unvollständige Akte. Sie sah mögliche Probleme mit der Neurotoxizität und der Schädigung des Mikrobioms, das für die Verdauung unserer Nahrung wichtig ist. Die EFSA sieht auch Probleme für die Artenvielfalt. Sie hält diese Probleme jedoch nicht für schwerwiegend genug, wissenschaftliche Bedenken zu äußern.
Die EFSA hat relevante Studien vernachlässigt: Die EU-Standards besagen, dass wissenschaftliche Studien den von der Industrie verwendeten Regeln folgen müssen. Die meisten unabhängigen, von Fachleuten überprüften wissenschaftlichen Studien entsprechen diesem Standard nicht. Es gibt etwa 7000 Universitätsstudien über die Toxizität von Glyphosat und seinen Produkten. Nur 30 werden von der EFSA berücksichtigt, im Gegensatz zu fast allen von der Industrie in Auftrag gegebenen Studien. Raten Sie mal, wer an der Entwicklung dieser Norm mitgewirkt hat…
Die Entscheidung über Glyphosat liegt bei den EU-Mitgliedstaaten, die ihre Stimme sowohl in der EU als auch auf nationaler Ebene erheben können. Nach dem Sommer starten die Abstimmungen zur Pestizidreduktion im EU-Parlament. Aber was passiert mit der Reduzierung, wenn wir die Glyphosat-Genehmigung einfach verlängern? (Quelle: SAVEBEESANDFARMERS.EU )
Wenn Sie gegen eine solche Verlängerung sind, können Sie die Entscheidungsträger:innen auffordern, ein Glyphosatverbot zu unterstützen! Hier geht es zum entsprechenden Tool des Bündnisses der Europäischen Bürgerinitiative “Bienen und Bauern retten!”: Protest gegen die Wiederzulassung von Glyphosat
red