Europa braucht mehr Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung

Europa braucht mehr Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung
Foto: Pixabay CC0

Europa braucht mehr Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung

Die Europäische Union (EU) hat ehrgeizige Pläne, den Anteil recycelter Materialien in ihrer Wirtschaft bis 2030 zu verdoppeln, wie es im Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft der EU festgelegt ist. Allerdings zeigt eine heute veröffentlichte Bewertung der Europäischen Umweltagentur (EEA), dass das Tempo des Fortschritts beschleunigt werden muss, um dieses Ziel zu erreichen. Dafür sind sowohl eine Steigerung des Recyclings als auch eine insgesamt geringere Materialnutzung erforderlich. Ein zweiter detaillierter Bericht zur Abfallvermeidung verdeutlicht Möglichkeiten für einen stärkeren und systemischen Ansatz zur Überwachung des Fortschritts auf EU-Ebene.

Laut der EEA-Briefing „Wie weit ist Europa von seinem Ziel entfernt, den kreislaufwirtschaftlichen Einsatz von Materialien zu verdoppeln?“ betrug der Anteil recycelter Materialien im Jahr 2021 etwa 11,7% aller in der EU verwendeten Materialien. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2004 lediglich 8,3%. Um das Ziel der Verdopplung bis 2030 zu erreichen, ist es notwendig, die Recyclingquote aller behandelten Abfälle von derzeit 40% auf 70% zu erhöhen, den Materialeinsatz um 15% zu reduzieren und die Menge der fossilen Brennstoffe um 34% zu verringern.

Besonderes Augenmerk sollte auf nicht-metallische Mineralien wie Baustoffe gelegt werden, da diese etwa die Hälfte aller in der EU verwendeten Materialien ausmachen. Es wäre auch vorteilhaft, sich aus ökologischer Sicht auf Materialien mit den größten negativen Auswirkungen in ihrer Produktion zu konzentrieren, insbesondere fossile Brennstoffe und Biomasse.

Die Abfallvermeidung spielt eine zentrale Rolle bei der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft, da sie den Ressourcenverbrauch reduziert, die Nutzungsdauer von Produkten und Materialien maximiert und die Nachfrage nach nachhaltigeren Produkten fördert. Es ist jedoch immer noch schwierig, eine klare Verbindung zwischen Abfallvermeidungspraktiken und der Abfallerzeugung in der EU herzustellen.

Die EEA schlägt in ihrer Analyse „Tracking waste prevention progress“ eine neue Reihe von Indikatoren zur Überwachung langfristiger Trends in der Abfallvermeidung vor. Diese Indikatoren konzentrieren sich auf die Triebkräfte der Abfallerzeugung, die Förderung der Abfallvermeidung und die daraus resultierenden Ergebnisse wie reduzierter Abfall und Emissionen. Um diesen Überwachungsrahmen vollständig nutzen zu können, sind jedoch spezifischere und systematisch harmonisierte Daten und Informationen auf EU-Ebene erforderlich.

Die Europäische Kommission hat einen überarbeiteten Überwachungsrahmen für die Kreislaufwirtschaft veröffentlicht, um den Fortschritt zu verfolgen und zur Klimaneutralität, Widerstandsfähigkeit und globalen Nachhaltigkeit beizutragen. (Quelle: European Environment Agency (EEA))

hjo

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