Ex-Umweltminister: Abschied von Klaus Töpfer
Ex-Umweltminister: Abschied von Klaus Töpfer
Ökonom als Profession, Ökologe aus Leidenschaft: Ex-Umweltminister Klaus Töpfer ist gestorben. Der CDU-Mann aus Nordrheinwestfalen wurde 85 Jahre alt. Die Aktiven der deutschen Umweltbewegung werden ihn nicht vergessen.
Nach „einer kurzen schweren Krankheit“ war Töpfer am Wochenende verschieden, berichten jetzt Medien. Der erst zweite Bundesumweltminister leitete sein Amt uter Kanzler Helmut Kohl von 1987 bis 1994. Seine Nachfolgerin war dann Angela Merkel.“Einer der größten Umweltpolitiker unserer Zeit“
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Wüesugung eines Lebenswerks
Die amtierende Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), schreibt die ZEIT zum Tod des Ex-Ministers, würdigte ihn in einem Post auf X. „Mit Klaus Töpfer verlieren wir einen unserer großen Umweltpolitiker“, schrieb sie. Er habe für das Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie gestanden und die internationale Umweltpolitik geprägt. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) würdigte Töpfer als Visionär und weltweit geachteten Mahner. „Mit Klaus Töpfer ist einer der größten Umweltpolitiker unserer Zeit von uns gegangen.“
Über Jahrzehnte galt Töpfer als das »grüne Gewissen« der Christdemokraten, bis ins hohe Alter wurde er nicht müde, eine nachhaltige Politik anzumahnen, würdigt der Spiegel den CDU-Mann mit dem UAmweltgewissen. Parteifreund und amtierende Oppositionschef Friedrich Merz nannte Töpfer „einen verdienten Politiker und streitbaren Kämpfer für die Nachhaltigkeit„.
Wegbereiter des Atomausstiegs
In seine amtszeit fiel die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Im ukrainischen AKW kam es 1986 zur Kernschmelze, weite Teile Osteuopas und auch deutsche Regionen waren Radioaktivität ausgesetzt. „1988 forderte Töpfer eine Zukunft ohne Kernenergie und mit immer weniger fossiler Energie“, würdigt die Wochenzeitung ihn und sein Wirken, das sich auf ein Auslaufen der gefährlichen Technologie konzentrierte.
Seine Vita: Töpfer wurde 1938 in Schlesien geboren und kam nach dem Krieg nach Höxter in Westfalen. Im Saarland übernahm er in den Siebzigerjahren einen Posten in der Staatskanzlei, später wurde er in Rheinland-Pfalz erst Staatssekretär und dann Landesminister für Umwelt und Gesundheit. Dann wechselte Töpfer ins Kabinett Kohl nach Bonn. Zweimal wollte er im Saarland Ministerpräsident werden, es blieb ihm verwehrt.
Dafür holte ihn der UNO-Genaeralsekretär nach Ende seiner Karriere als deutscher Unweltminister und später auch Bauminister als Chef des UN-Umweltprogramms UNEP nach Nairobi. Töpfers Rat blieb gefragt. Der gelernte Ökonom avancierte zum vielbeachteten Experten in Sachen Nachhaltigkeit.
Immer leise, stets offen: Klaus Töpfer war bereit für neue Ideen. Er ließ Anteil nehmen an seinen eigenen Gedanken, teilte sie mit anderen und wurde so oft genug auch zum Anreger für neue Sichtweisen. Das schätzten viele an seiner Art.
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