FFF-Aktive: So sieht unser klimagerechtes Land aus
FFF-Aktive: So sieht unser klimagerechtes Land aus
focus.de: Luisa Neubauer, Carla Reemtsma und Nick Heubeck sind sich einig: Für die Zukunft kämpft man nicht irgendwann, sondern jetzt. Wie ein klimagerechtes Deutschland aussehen könnte, das beschreiben die „Fridays For Future“-Aktivisten in ihrem FOCUS-Gastbeitrag.
Es ist Herbst 2020 und die Bilder, die uns aus Kalifornien erreichen, sind so apokalyptisch, dass selbst erfahrene Journalistinnen sie für Material eines Hollywood-Blockbusters halten. Inmitten der Pandemie sind es keine Krankenhäuser, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, sondern Waldbrände, die den Himmel über dem Großraum San Francisco tagelang glutrot färben. Nach Jahren massenhafter Klimaproteste macht das vergangene Jahr mit den Waldbränden in Australien, den USA und Sibirien, mit Dürren, Überflutungen und massenhaften Taifuns deutlich: Entweder wir nehmen die Klimakrise in die Hand – oder sie selbst wird künftig den Ton angeben.
Der Haken: Bis heute ist den wenigsten Menschen klar, wie die dafür notwendigen Veränderungen aussehen können. Unsere Gesellschaft überlässt das Sprechen und Denken über die größte Krise unserer Zeit noch immer konsequent Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen – oder schiebt es vielmehr auf sie ab.
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In der Folge weiß kaum jemand, was es bedeutet, wenn unsere Wirtschaften klimafreundlich werden oder kann sich vorstellen, wie eine klimaneutrale Demokratie aussehen könnte.
Auch stellt sich die Frage: Welches Leben erwartet uns auf einem Planeten, auf dem wir es im schlimmsten Falle nicht geschafft haben werden, die großen Katastrophen zu verhindern? Lassen Sie uns also konkret werden.
Zunächst der Rahmen: Um Deutschland komplett „klimagerecht“ auszurichten, bleiben keinesfalls 25 Jahre. Die Zeitspanne ist sogar kürzer als die Amtszeit von Angela Merkel. Wir sprechen von etwa 15 Jahren, in denen nicht nur das zählt, was wir tun, sondern vor allem das, was nicht tun.
Lassen wir es zu, dass Entscheidungsträger in den Monaten bis zur Bundestagswahl und der anschließenden Regierungsperiode die wichtigsten Veränderungen weiter blockieren, werden wir die kritischen Grenzen unseres Planeten nicht mehr einhalten. Damit die nächsten 15 Jahre ein klimapolitischer Erfolg werden können, müssen die großen Weichen in den nächsten Jahren gestellt werden.
Es ist 2022 und die neue Bundesregierung entscheidet sich, jedes Gesetz und jede Investition daraufhin zu überprüfen, ob sie mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist. Unternehmen bekommen nur dann Unterstützung, wenn sie verbindliche Ziele zur Senkung ihrer Emissionen haben, und werden verpflichtet, diese einzuhalten. In manchen Fällen entscheidet sich die Regierung, Sparten nicht durch Milliarden von Steuergeldern künstlich zu erhalten, sondern konzentriert sich darauf, sichere und nachhaltige Übergangslösungen für die Beschäftigten zu finden…. weiterlesen