Fukushima: Werbung für Olympiade

Fukushima: Werbung für Olympiade
Screenshot: Guardian/Issel Kato

Fukushima: Werbung für Olympiade

Keine zehn Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima soll der Olympische Fackellauf für die Sportspiele in Tokyo durch die verseuchte Region der Welt das Ende des Ausnahmezustands nach dem GAU signalisieren. Dafür öffnen die Behörden ganz offiziell extra die ehedam 7.000 Einwohnerstadt Futuba – kaum vier Kilometer vom ausgebrannten Reaktorn entfernt. Sie war seit dem 11. März 2011 verwaist. Jetzt sollen die Bewohner zurückkehren und den Fackelträgern zujubeln.

Die Einwohner dürfen ab sofort ihre Häuser wieder besuchen – ohne Kontrollen. Nur übernachten dürfen sie dort noch immer nicht. Im Frühsommer aber sollen durch die Sperrzone von Fukushima die Fakelträger das Olympische Feuer tragen. Japan will der Welt zeigen: Wir haben die Lage nach der durch einen Tsumani ausgelösten Kernschmelze im Reaktor von Daiichi im Griff.

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Noch zeigen Geigerzähler anderes: Der britische Guardian berichtet von in der Luft gemessenen Radioaktivitätsausschlägen, die den Grenzwert der Behörden noch immer übersteigen. Messwerte der International Commission on Radiological Protection hätten sogar ergeben, dass an manchen Stellen in der Gegend entlang der Laufstrecke des Fackellaufs durch die Region so hoch ausfallen, dass Menschen dort binnen einer Stunde bereits die für ein ganzes Jahr zulässige Dosis übersteigen.

Behörden sehen keine Gefahr durch Atomstrahlung für Olympialäufer

Auch die japanische NGO Radioactivity Monitoring Centre for Citizens warnt laut dem Zeitungsbericht, die Fackerlträger würden bei dem Lauf durch die verseuchte Zone Gefahren ausgesetzt.

Die Behörden und Olympia-Verantwortlichen wiegeln ab. Für die Sportler halte sich die Gefahr im Rahmen. Die Strahlung sei zwar 20 Mal höher als vordem Reaktorbrand, die Bewohner, die jetzt zurückkehren hielten dies ja auch 365 Tage lang im Jahr aus.

pit

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