Gischt weht uns Plastikmüll ins Gesicht
Gischt weht uns Plastikmüll ins Gesicht
Die Natur schlägt zurück: Mikroplastik, das Menschen über die Umwelt ins Meer spülen, weht uns am Ende des Natur-Kreislaufs mit der Gischt der Brandung wieder zurück an Land – oder, wenn wir am Strand in die Wellen schauen, auch ins Gesicht.
Forscher des südfranzösischen Observatoire Midi-Pyrénées an der Universität von Toulouse fingen in kleinsten Wassertröpfchen solcher Gischt-Schwaden jetzt neben Salzkristallen und Sandkörnchen, Bakterien oder Algenteilchen eben auch bis zu 19 Mikroplastik-Müllpartikel pro Kubikmeter Luft auf. Das berichtet Treehugger und zitiert dabei auch den britischen Guardian. Der schreibt von „Hundertausenden Tonnen kleinster Kunststoffpartikel“, die der Ozean mit der Gischt quasi zurück ans Land spuckt.
Plastikkreislauf geschlossen
Mit Netzen, die sie am Mimizan Plage in die Dünen spannten, fingen die Forscher die Plastikteile ein und zählten sie. So können sie inzwischen nachweisen, wo ein Teil der rund 8 Millionen Tonnen Kunststoff bleibt, der jährlich in den Ozeanen landet.
240.000 Tonnen treiben als größere Stücke wie Trinkflaschen oder Einkaufstüten auf den Wellen oder in den Müllstrudeln. Viel Kunststoffmüll sinkt in die Tiefen der Meere, landet auf dem Grund der Polarmeere oder im Mariannengraben – 11.000 tief an tiefsten Punkt des Planeten. Nicht wenig davon fressen auch die Tiere des Meeres.
Müll löst sich nie in Luft auf, er kommt zu uns zurück
136.000 Tonnen zu Mikroplastik zermahlene Kleinstteilchen aber wehen zurück an Land.
Nun hoffen die Wissenschaftler, dass ihre Arbeit die Debatte um Plastik neu befeuert und die Menschen veranlasst, mit Kunststoff doch endlich anders umzugehen: Denn der ganze Abfall, den sie produzieren, kommt zurück zuuns Menschen.
pit