Gold-Boom frisst Regenwald und Dörfer am Amazonas
Gold-Boom frisst Dörfer am Amazonas
Bergbau bedroht Natur und Menschen am Amazonas: Laut einem aktuellen Bericht des World Ressource Institute (WRI) in Washington schürfen Minenarbeiter inzwischen auf 20 Prozent des Gebiets indigener Völker im Regenwald am größten Fluss in Südamerika. Auf 450.000 Quadratkilometer Fläche am Amazonas sind Tiere, Ökosysteme und dort lebende Menschen betroffen, schreibt das WRI in seinem jetzt gemeinsam mit dem Amazon Geo-Referenced Socio-Environmental Information Network (RAISG) publizierten Report.
Darin belegen die beiden Umwelt- und Wissenschafts-Organisationewn erstmals in voller Breite die zerstörerische Wirkung des Bergbaus – nach Öl oder Gold – auf riesige Regionen. Zugleich zeigen sie, nach eigenen Angaben, aber auch Lösungen für den Interessenkonflikt auf.
Der hohe Goldpreis treibt die Mineros in den Regenwald
Hintergrund für den aktuellen Bergbau-Boom sind die in der Folge der Corona-Oandemie und des weltweit wirtschaftlichen Rückgangs ökonomischer Aktivitäten und wirtschaftlicher Unsicherheiten steigende Nachfrage vor allem nach der so genannten „sicheren Wertanlage“ Gold. Der Absatz ist immens, die Nachfrage bricht Rekord, der Preis des Edelmetalls schlägt alle bislang bekannten Hohen.
Über lokale 1.100 Kommunen im Amazionasgebiet sind davon direkt betroffen, schätzen die Wissenschaftler in dem Bericht. 370 davon liegen auf dem Staatsgebiet von Brasilien. Obwohl dort ist der illegale Bergbau per Gesetz eigentlich strikt verboten ist.
Als Folge fließen rund um diese Minen, aber dennoch giftige Chemikalien in über 30 Zuflüsse des Amazonas, verseuchen die Böden und mach die Bewohner der oft kleinen Dörfer der Indigenen krank.
Waldverluste um das Dreifache gestiegen
Als Chef der Land and Resource Rights Initiativeam WRI bewertet Peter Veit das so: „Damit verhindern die meist illegalen Mineros, dass die Indigenen auch in Zukunft als Hüter des Regenwalds und der Ökosystreme handeln können, so wie sie das seit Jahren machten.“ In Bolivien, Peru und Ecuador sei der Waldverlust, laut dem Bericht, dreifach größer als in früheren Jahren. Er übersteige damit auch das Ausmaß der Waldzerstörung in Venezuela und Kolumbien. Drt liege er nur um das Doppelte höher als in früheren Zeiten.
Den örtlichen Communities fehle es vor allem an juristischen Beistand, um sich gegen die Übermacht der Bergleute zu wehren. Das sagt etwa Rechtsanwältin Patricia Quijano Vallejos von der NGO. In einer Untersuchung auf dem Gebiet, das 90 Prozent des ganzen Amazonasbeckens abdeckt, stellte sie fest, dass die offiziellen Gesetze dort stets die Holzfäller und Minenunternehmen in Vorteil über die eigentlichen Landbesitzer der indigenen Gemeinschaften setzen. Ihr Fazit: „diese Kommunen brauchen dringend unsere Unterstützung und Helfer von außen.“
pit