Greenpeace deckt VW-Schwindel auf

Greenpeace deckt VW-Schwindel auf
Screenshot: Greenpeace

Greenpeace deckt VW-Schwindel auf

Greenspeace recherchierte und deckt auf, wie Volkswagen EU-Strafzahlungen für seine klimaschädlichen Fahrzeuge durch Eigenzulassungen austrickst.

Mit Eigenzulassungen von Elektro- und Plug-in-Hybridautos auf VW-Händler hat der Konzern europäische Strafzahlungen für klimaschädliche Autos in Höhe von 140 Millionen Euro umgangen. Eine Recherche der Umweltschützer belege, schreibt Greenpeace in einer Pressemeldung, dass VW im vergangenen Jahr jedes fünfte Elektro- und Hybridauto (mehr als 20 Prozent) europaweit auf sich selbst und seine Händler zuließ.

So konnte der Konzern im Januar erklären, den europäischen CO2-Flottengrenzwert für 2020 nur um ein halbes Gramm verfehlt zu haben.

„VW war selbst sein bester Kunde“, sagt Benjamin Stephan, Verkehrsexperte von Greenpeace: „Statt mit Eigenzulassungen seine Klimabilanz zu frisieren, sollte VW zügig aus dem klimaschädlichen Geschäft mit Dieseln und Benzinern aussteigen.“ Greenpeace hat die Zulassungszahlen des VW-Konzerns aus dem Jahr 2020 mit Dataforce-Statistiken aus der EU sowie Großbritannien, Norwegen und Island analysiert.

Greenpeace fordert einen schnelleren Ausstieg aus dem Verbrenner

Besonders viele ID.3, VWs Elektro-Flaggschiff, blieben im Besitz des Konzerns: Fast jede vierte Zulassung des Modells (24 Prozent) in Europa entfiel auf den Hersteller und seine Händler. In Deutschland betrug der Anteil der Eigenzulassungen sogar mehr als ein Drittel (35 Prozent).

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Den schleppenden Verkauf des ID.3 an Privatpersonen hatte Greenpeace bereits vergangenes Jahr mit bundesweiten Test-Gesprächen untersucht und dabei fehlende Verkaufsanreize und mangelhafte Schulungen der Verkäufer:innen aufgedeckt. Die aktuelle Greenpeace-Recherche zeigt auch, dass konkurrierende Hersteller die Eigenzulassungen von Autos mit alternativen Antrieben weniger nutzen: Sie beliefen sich 2020 in Europa auf 19 Prozent der Plug-in-Hybride (VW: 22 Prozent) und 14 Prozent der Elektroautos (VW: 21 Prozent).

Die VW-Gruppe verkauft laut der Greenpeace-Meldung zu über 90 Prozent klimaschädliche Diesel und Benziner und hat daher mit kleineren Herstellern von Elektroautos einen Pool gebildet, um die Durchschnitts- Emissionen neu verkaufter Autos senken zu können. Das sogenannte „CO2-Pooling“ ist eine umstrittene Methode der Marktführer, um europäische Strafzahlungen zu umgehen.

VW nutzt jedes Schlupfloch, um seine Statistiken zu schönen und sich aus der Verantwortung für eine klimafreundliches Geschäftsmodell zu stehlen“, sagt Stephan. „Nur mit massiven Eingriffen und taktischen Manövern konnte der Konzern die europäischen CO2-Ziele einigermaßen erreichen. Wer zu spät auf E-Antriebe setzt und dem Verbrenner eine Bestandsgarantie bis 2040 ausstellt, muss sich nicht wundern, wenn ihm die Kunden den Wandel zum Elektro-Autobauer nicht abnehmen.“

ots

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