Hannes Jaenicke: „Jane Goodall ist ein Vorbild“
Hannes Jaenicke: „Jane Goodall ist ein Vorbild“
Plastik und Verpackungen stehen auf dem Index bei vielen konsequenten Umweltschützern. Während der vor-österlichen Fastenzeit etwa beteiligten sich über 13.000 Aktive an einem Aufruf der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Sie sparten damit 764.000 Einweg-Verpackungen ein „ein Signal an Bundesumweltministerin Svenja Schulze, etwas gegen den unnötigen Einwegmüll zu tun“. So wertete es Barbara Metz als stellvertretende Geschäftsführerin des Umweltverbands.
Mit dabei war auch Schauspieler Hannes Jaenicke. „Wenn sich alle Deutschen das ganze Jahr über so verhalten würden“, zog er danach Bilanz der Aktion, „dann könnten im Vergleich zum aktuellen Verpackungsverbrauch rund 950.000 Tonnen Abfall eingespart werden.
Ob er im Alltag auch so handelt, warum das ist und ob er Vorbilder dafür hat, erzählt er im Interview mit globalmagazin.
Waren Sie heute schon einkaufen?
Hannes Jaenicke: Ja, im Bio-Laden meines Dorfes in Oberbayern. Der wurde bereits 1968 eröffnet.
Wie transportierten Sie Ihre Waren nachhause?
In Stoffbeuteln oder im Rucksack, auf dem Fahrrad.
Kann die – durchaus gelungene – DUH-Aktion, unser Einkaufverhalten wirklich ändern – und wie?
Das hoffen wir, sonst würden wir solche Aktionen nicht machen. Wenn ich sehe, dass immer mehr Leute ihre eigene Kaffeetasse, Trinkflasche, Stoffbeutel dabei haben und ihr Obst und Gemüse unverpackt kaufen, bin ich ehrlich gesagt ganz optimistisch.
Was ist für Sie die größte Verpackungssünde?
Alles was in Plastikfolie, PET- oder Einweg-Flaschen, Hartplastik-Verschweissung etc. verkauft wird.
Was machen Sie dagegen?
Ich meide Plastik soweit es mir irgendwie möglich ist.
Welches Beispiel werden Sie den Menschen geben, damit die ihr Verhalten auch künftig ändern?
Jane Goodall, die Schimpansen-Forscherin und Umwelt-Aktivistin.
Erzählen Sie uns, warum Dr. Jane Ihr Vorbild ist?
Ich durfte sie nach einem Flug aus Madrid einmal am Berliner Flughafen abholen und ins Hotel bringen. Dort bestellte sie einen Cappuccino. Als der gebracht wurde kramte sie ein zusammengefaltetes, halbvolles Zuckertütchen mit spanischer Aufschrift aus der Hosentasche und schüttete es in ihre Tasse. Die andere Hälfte des Inhalts hatte sie am Flughafen in Madrid verbraucht. Nachdem sie ihren Berliner Kaffee mit dem verbliebenen ‚Azucar‘ gesüßt hatte, fragte sie mich, ob man in diesem Hotel irgendwo Papier recyceln könne? Sie wollte selbst das winzige Papiertütchen nicht einfach in den Müll werfen.
Was lernten Sie aus der Begegnung?
Damals verstand ich endgültig, was konsequent nachhaltig leben heißt und dass jeder von uns viel mehr dazu beitragen kann als wie uns bewusst sind.
pit