Horst Stern: Heute wäre er 100 Jahre geworden

Horst Stern: Heute wäre er 100 Jahre geworden
Horst Stern (1922-2019) Foto: Markus Beck/WikimediaCC 4.0

Horst Stern: Heute wäre er 100 Jahre geworden

Er war ein Wachrüttler. Er sensibilisierte Millionen Hörer und Leser für den Umweltschutz. Der Journalist, TV-Mann, Buchautor und Gründer der Zeitschrift NATUR war vor allem Mahner und im besten Sinn Aktivist. Heute, am 24. Oktober vor 100 Jahren wurde Horst Stern, der spätere Grandseigneuer des deutschen Umweltjournalismus in Stettin (Polen) geboren.

Stern war kein einfacher Mensch. Einmal überzeugt von etwas, vertrat er dies mit großer Verve und ebensolcher Konsequenz. Das bescherte ihm nicht nur Freunde. Manche Weggefährten verzweifelten sogar an diesem Festhalten an seinen Überzeugungen. Stern selbst wird unter mancher Reaktion seiner Leser ubnd Zuschauer vermutlich gelitten haben, sein Rückzug nach Irland war sichtbares Zeichen dafür – auch wenn Horst Stern diese Zeit auf der grünen Insel dafür nutzte, seinen ersten Romasn (Mannn aus Apulien) zu schreiben. Nur wenige Mitstreiter konnten in dieser Zeit seines selbst gewählten Exils Kontakt mit Horst Stern aufrecht erhalten. Viele bezeichneten ihn während dieser Jahre auch als verbittert.

Stern beeinflusste das Uweltbewusstsein der Deutschen

Seine Stimme, die der einstige Gerichtsreporter der Stuttgarter Nachrichten in den 1970er-Jahren so markant über das Fernsehen in die Wohnstuben der Deutschen verbreitete und mit der er ihnen auch ungeliebte Wahrheiten ins Gesicht sagte, ja regelrecht aufzwang, vermissten nach Sterns Rückzug aus der Öffentlichkeit viele Umweltschützer. Immerhin war der Journalist Horst Stern einer von ihnen, hatte den BUND mit aus der Taufe gehoben und die Umweltbewegung im Land vom Beginn an stets mit derselben kritisch-konstruktiven Überzeugung kommentiert, die er auch an sich selbst und an sein berufliches Wirken als Journalist zeitlebens anlegte: Akribische Recherche legte für Stern stets die Basis für seine Texte oder Filme, die er dann in einer gleichzeitig ausgefeilten, immer aber wortgewaltigen Sprache präsentierte. Am Ende aber musste selbst Stern erkennen, dass manchmal eben die (grausamen und schockierenden) Bilder im Stande waren, seine Texte in den Hintergrund zu drängen.

Horst Sterns Tier-Filme bleiben dennoch echte Dokumente der TV- und der Umwelt-Geschichte – im doppelten Wortsinne waren sie „Sterns Stunde“.

pit

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