Intelligenter als viele denken

Intelligenter als viele denken
Screenshot: businessinsider.de

Intelligenter als viele denken

Neue Belege für die Intelligenz von Tieren: Zwei Philosophen an der Bochumer Ruhr-Universität publizieren jetzt ihre Erkenntnisse, wonach etwa Schimpansen oder Krähenvögel und Ratten „komplexe Zusammenhänge verstehen, verarbeiten und nutzen können“. So beschreibt es businessinsider.de.

Dr. Tobias Starzak und Prof. Dr. Albert Newen vom Institut für Philosophie II der Hochschule nennen dafür vier Kriterien als Belege ihrer These:

  • Ein Tier muss Informationen über die Welt besitzen.
  • Ein Tier nutzt die Information über die Welt für flexibles Verhalten.
  • Ein Tier kann einzelne Aspekte einer Information getrennt verarbeiten – und
  • alle genannten Informationen müssen vom Tier neu verknüpft werden, sodass die Tiere durch ihre Überzeugungen ein neues, flexibles Verhalten entwickeln.
Was Tiere alles beherrschen können

Für das erste Kriterium reiche es nicht, zitiert businessinsider die Ruhr-Philosophen, das ein Tier nur instinktiv reagiere, wie etwa ein Fraosch nach einer Fliege schnappe, um sie zu verspeisen. Ein Tier müsse solche Informationen aktiv abrufen und dann anwenden können, wenn diese Handlung sinnvoll sei.

Für das zweite Kriterium sei etwa beispielhaft, dass ein Tier Nahrung nicht gleich verspeise, wenn es sie findet und stattdessen Vorräte anlegt und diese nutzt, wenn dies sich später anbietet.

Die getrennte Informationsverarbeitung entdecken die Philosophen bei Ratten, die beispielsweise lernen, „dass sie zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort eine ganz bestimmte Sorte Futter bekommen“. Dies zeige, dass das Tier eine Was-wann-wo-Struktur kenne und beherrsche.

Einfkuss auf aktuelle Debatte um Tierschutz oder Fleischverzehr

Die Verknüpfung von Informationen belegen Ratten in einem Labyrinth, in dem Forscher in einem bestimmten Gang zu einer bestimmten Zeit leckeres Futter deponieren. Die Kombinationsleistung: Die Tiere lernten etwa, dass sie mittags Schokolade in Gang sieben bekommen, wenn sie morgens normales Futter in Gang drei erhielten…

Die Ergebnisse solcher Versuche, so erkennen Starzak und Newen, zeigen dass einige Tierarten durch Überzeugungen besitzen, nach denen sie flexibel handeln können. Das Tiere wie etwa Delfine durchaus nicht länger nur als „Sachen“ betrachtet werden sollten oder ihnen Intelligenz zuschreiben und sogar ein Persönlichkeitsrecht zugestanden werden muss, hat globalmagazin bereits mehrfach angesprochen. Ein Beleg, der sie wieder ein Stück weit näher an die Stufe der menschlichen Evolution heran rückt. Vielleicht kann ein solches Wissen ja einfließen in die Debatten um die Nutztierhaltung wie sie die Politik – gegen den Widerstand von Teilen der Agar-Lobby oder auch der Fleischindustrie – führt.

pit

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