Jetzt wäre der Moment, es anders zu machen

Jetzt wäre der Moment, es anders zu machen

zeit.de: Nie zuvor hat die Welt ihre Treibhausgasemissionen so schnell gesenkt wie in der Pandemie. Es ist die Chance auf eine echte Wende. Reicht das fürs Zwei-Grad-Ziel?

Die Welt steht still. Vielerorts jedenfalls. Menschen bleiben zu Hause, die Wirtschaft köchelt auf Sparflamme, weniger Verkehr, weniger Besuche, weniger Fernreisen. Im vergangenen Jahr war vieles anders als jemals zuvor. Die Corona-Beschränkungen zwangen viele zum Verzicht. Währenddessen passierte aber noch etwas Weiteres: Der Ausstoß an Treibhausgasen, die den Planeten erwärmen, verringerte sich so stark wie kaum jemals zuvor. Weltweit sind die CO₂-Emissionen im Jahr 2020 um etwa 2,6 Milliarden Tonnen (GtCO₂) gefallen – und damit endlich und erstmalig um so viel, wie laut Pariser Klimaabkommen pro Jahr nötig wäre, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. 

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Das Problem: Niemand kann wollen, dass die Welt weiter so stillsteht. Während viele darauf hoffen, dass das Leben bald wieder sein wird wie vor der Pandemie, fragen sich Forschende, Umweltschützer und Klimaaktivistinnen: Wäre es denkbar, das zu schaffen und die Emissionen trotzdem unten zu halten?

Aber von Anfang an: Ein Forscherteam der kanadischen University of East Anglia, der Stanford University und dem Global Carbon Project legte diese Woche eine erste globale Bestandsaufnahme vor, wie sich der weltweite CO₂-Ausstoß seit der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2015 entwickelt hat. Im Fachmagazin Nature Climate Change (Le Queré et al., 2021) vergleichen sie die jährlichen Emissionswerte in den fünf Jahren vor und nach der Vereinbarung von Paris. Ihr Ergebnis: In den Jahren nach dem Abkommen – also von 2016 bis 2019 – stiegen die weltweiten CO₂-Emissionen weiter an. Obwohl sich die Länder in Paris darauf verständigt hatten, dass der Treibhausgasausstoß beträchtlich sinken müsste, um die Erderwärmung bei deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten, besser noch: den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen… weiterlesen

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