Kalifornier erleben Klimawandel hautnah

Kalifornier erleben Klimawandel hautnah
ntv: Entlang einer der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt, an der kalifornischen Küste, können die Anwohner zuschauen, wie der Pazifik Strände, Häuser und selbst Bahngleise verschlingt. Es ist der sichtbare Beweis der Erosion, die durch den Klimawandel verursacht wird. Vor nicht allzu langer Zeit war die bei Touristen beliebte Zugstrecke entlang der südkalifornischen Küste noch durch breite Strände vom Meer getrennt. Aber heftige Dünungen haben den Sand weggespült. Jetzt schwappen hohe Wellen über die Schienen, auf denen „Pacific Surfliner“ jährlich über acht Millionen Reisende befördert.
In San Clementes Luxus-Siedlung Cyprus Shore, in der Ex-Präsident Richard Nixon lange wohnte, ist auch den anderen Bewohnern unbehaglich. Ohne den Strand als Puffer wird der Hang, auf dem Cyprus Shore gebaut wurde, vom Meer langsam weggefressen, die Häuser rutschen ab. Der Parkplatz an der Klippe ist schon weggebrochen, zwei Villen mit rissigen Wänden sind unbewohnbar geworden. Mehr als 2000 Kilometer der kalifornischen Küste sind von Klimawandel und Erosion bedroht. Nach Ansicht von Wissenschaftlern wird die Erosion durch die Erderwärmung beschleunigt, da sie zu heftigeren Stürmen sowie zum Anstieg des Meeresspiegels infolge schmelzender Eiskappen und Gletscher führt.
Bis 2050 könnten in Kalifornien Straßen und Schienen im Wert von acht bis zehn Milliarden Dollar unter Wasser stehen. Weitere Infrastruktur und Bauten im Wert von sechs bis zehn Milliarden Dollar dürften dann in einer Hochwasser-Gefahrenzone liegen, heißt es in einer Studie des kalifornischen Parlaments aus dem Jahr 2019. Weiterlesen…