Kein Schulterschluss mit der Industrie

Kein Schulterschluss mit der Industrie
Die Grünen wollen ihr wirtschaftspolitisches Profil schärfen: Doch ihr Wunsch, sich mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr auch als wirtschaftspolitisch kompetent zu positionieren, darf nicht zu einem Schulterschluss mit der Industrie führen. Das wäre angesichts von Klimakrise und dem Verlust von Arten und Lebensräumen ein Schritt in die völlig falsche Richtung.
Denn es muss eine umfassende sozial-ökologischen Transformation geben. Bei dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe ist vor allem die Wirtschaft gefragt.
Die Politik muss für diesen nachhaltigen Umbau den Primat über die Wirtschaft zurückgewinnen. Sie darf sich nicht anbiedern und von der Wirtschaftslobby um den Finger wickeln lassen.

Der Umbau hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Wirtschaft, die sich der Endlichkeit der planetaren Ressourcen bewusst ist, ist eine der größten Aufgaben unserer Zeit. Auch wenn einzelne Unternehmen vorbildlich voranschreiten, haben sich große Energieunternehmen und die Interessensvertretung der deutschen Industrie bisher als größte Blockierer dieses Umbaus hervorgetan.
Trotz glänzender Nachhaltigkeitsberichte hinterfragen viele Unternehmen nicht die Ausrichtung ihres Kerngeschäfts. Jüngstes Beispiel Siemens: Auf blumige Worte und Versprechen zum Klimaschutz folgten im Fall der Adani-Steinkohlemine in Australien schmutzige Taten.