Klimaleugner erreichen mit Facebook Millionen User

Klimaschutz-Leugner erreichen mit Facebook Millionen User
Großer „Erfolg“ für etwas, das gar nicht sein dürfte: Im ersten Halbjahr 2020 haben 51 Facebook-Annoncen, die den Klimawandel leugnen, in den USA acht Millionen Aufrufe erzielt. Eigentlich jedoch hat die Social-Media-Plattform Maßnahmen gegen Fehlinformationen zu diesem Thema angekündigt.
Dennoch verbreiten sich laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Pressetext in Amerika vor allem konservative Gruppen weiterhin Behauptungen, die Faktenchecker widerlegt haben. Das, so Pressetext besage eine Studie der britischen Non-Profit-Organisation InfluenceMap.
„Lieber schnelles Geld machen“
Die US-Senatorin Elizabeth Warren hat in einem Statement die Studie kommentiert. „Wir haben Facebook wiederholt dazu aufgefordert, die Schlupflöcher zu schließen, durch die Fehlinformation verbreitet wird. Aber die Unternehmensführung will lieber schnelles Geld machen, während unser Planet brennt. Facebook muss für seine Rolle in der Klimakrise zur Verantwortung gezogen werden“, fordert die US-Politikerin.
InfluenceMap hat eine Stichprobe der am meisten gesehenen Klimaleugner-Werbungen auf Facebook über die ersten sechs Monate des Jahres 2020 untersucht.
Von den 51 analysierten Anzeigen tauchten zwei im Januar auf und sind bis Anfang Oktober auf der Plattform geblieben. Mitte September hat Facebook das Climate Science Information Center eröffnet, das akkurate Informationen über den Klimawandel bieten soll und diesen auch als real anerkennt.
Faktenchecker sind unterbesetzt
Für alle Werbungen haben die Urheber nur insgesamt 42.000 Dollar ausgegeben. Vor allem Männer im Alter über 55 Jahren, die in ländlichen US-Gebieten leben, haben die Anzeigen gesehen. Jüngere User im Alter zwischen 18 und 34 Jahren sehen dagegen deutlich häufiger Inhalte, die sich mit den Auswirkungen der Klimakrise beschäftigen.
Facebook beschäftigt verschiedene Gruppen von Faktencheckern, darunter das Netzwerk Climate Feedback, dass sich auf den Klimawandel konzentriert. Laut den Richtlinien der Social-Media-Plattform dürfen Werbungen keine Behauptungen verbreiten, die von den Experten als Fehlinformationen definiert wurden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der University of Oxford hat jedoch gezeigt, dass die Faktenchecker unterbesetzt sind und weniger als einen Prozent der Fake News finden.
red