Klimawandel: Eisschmelze droht Erde zu fluten
Klimawandel: Eisschmelze droht Erde zu fluten
spiegel.de: Fachleute warnen vor massivem Eisverlust in der Ostantarktis – deren Eis galt lange als besonders widerstandsfähig gegen den Klimawandel. Doch es schwindet auch. Eine Studie zeigt: Gelingt es nicht, die Eismassen zu sichern, droht große Gefahr.
In der Ostantarktis lagert der größte Teil des Gletschereises der Erde. Bis zu vier Kilometer ist es stellenweise dick – noch. Denn auch in dieser Region der Erde hinterlässt der Klimawandel Spuren und verdeutlicht die große Gefahr einer sich immer weiter erwärmenden Erde: Das Schmelzen großer Eismassen in der Ostantarktis könnte einer Studie zufolge zu einem Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Meter beitragen.
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Abwenden ließen sich solche Schreckensszenarien nach Angaben der beteiligten Fachleute nur, wenn es der Staatengemeinschaft gelingt, die im Pariser Abkommen festgelegten Temperaturgrenzen einzuhalten: die Erderwärmung auf unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken.
Kommt das Wasser, muss der Mensch weichen
Das Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Leitung der englischen Universität Durham hat untersucht, wie sich der Meeresspiegel verändert, wenn der Klimawandel fortschreitet – und weiter dazu beiträgt, dass der Eisschild der Ostantarktis schmilzt. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift »Nature« veröffentlicht.
»Früher dachten wir, dass die Ostantarktis im Vergleich zu den Eisschilden in der Westantarktis oder in Grönland viel weniger anfällig für den Klimawandel sei«, wird der Hauptautor Chris Stokes vom Geografischen Institut der Universität Durham, Großbritannien, in einer Mitteilung zu der Arbeit zitiert. Inzwischen ist Fachleuten jedoch bekannt, dass bereits jetzt Gebiete in der Ostantarktis Eis verlieren.
Stokes und Kollegen haben errechnet: Bleibt die Erderwärmung unter dem Grenzwert von zwei Grad Celsius, würde das Schmelzwasser des Eisschilds bis 2500 zu weniger als einem halben Meter den globalen Meeresspiegel anheben. Ginge die Erwärmung jedoch über zwei Grad hinaus und blieben auch die Treibhausgas-Emissionen über das Jahr 2100 hinaus hoch, könnte das Abschmelzen des Eisschilds bis zum Jahr 2300 etwa ein bis drei Meter und bis zum Jahr 2500 zwei bis fünf Meter zum globalen Meeresspiegel beitragen.
Und das würde zum Abschmelzen von Eis in Grönland und der Westantarktis hinzukommen, Millionen Menschen weltweit, die in Küstengebieten leben, könnten dadurch bedroht sein… weiterlesen