Kohle-Comeback macht CO₂-Einsparungen zunichte

Kohle-Comeback macht CO₂-Einsparungen zunichte
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Kohle-Comeback macht CO₂-Einsparungen zunichte

ntv: Der verstärkte Einsatz von Kohlekraftwerken als Gas-Ersatz hat die deutschen Klimaziele 2022 erwartungsgemäß durchkreuzt. Obwohl der Energieverbrauch insgesamt vor allem wegen der hohen Preise um fast fünf Prozent zurückgegangen sei, machte der Kohle- und Öl-Einsatz die Treibhausgas-Einsparung wieder zunichte, heißt es in einer Auswertung des Thinktanks Agora Energiewende. „2022 sind die Klimaziele aufgrund kurzfristiger Maßnahmen für die Energiesicherheit ins Hintertreffen geraten“, kritisierte Agora-Chef Simon Müller. Die Bundesregierung entschied im vergangenen Jahr, Kohlekraftreserven zu aktivieren, um wegfallende Gas-Lieferungen aus Russland bei der Energiegewinnung zu ersetzen. Zudem gingen zum Jahreswechsel 2021/2022 mit Grohnde, Grundremmingen C und Brokdorf drei AKW vom Netz.

Auch der Verkehrs- und Gebäudesektor konnte laut Agora seine Vorgaben im vergangenen Jahr wieder nicht erfüllen. Deutschland produzierte so aufgrund vorläufiger Zahlen mit 761 Millionen Tonnen Treibhausgas fast genau so viel wie 2021. Die selbstgesetzte Obergrenze für 2022 wurde um rund fünf Millionen Tonnen verfehlt. Die CO₂-Emissionen stagnierten demnach so trotz gesunkenen Energieverbrauchs, vergleichsweise warmen Wetters und günstiger Bedingungen für Wind- und Solaranlagen auf hohem Niveau. Derzeit liege man mit einem Minus von 39 Prozent im Vergleich zu 1990 bei den Emissionen erneut noch hinter der Vorgabe für 2020 von damals 40 Prozent. Bis 2030 will Deutschland den Ausstoß aber um 65 Prozent reduzieren. Weiterlesen…

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