Luftverschmutzung: Strengere Grenzwerte, bis 2050 verschmutzungsfrei

Luftverschmutzung: Strengere Grenzwerte, bis 2050 verschmutzungsfrei
Foto: Pixabay CC0

Luftverschmutzung: Strengere Grenzwerte, bis 2050 verschmutzungsfrei

Das Europäische Parlament hat eine entscheidende Verhandlungsposition zur Verbesserung der Luftqualität in der EU angenommen. Mit 363 JA, 226 NEIN und 46 Enthaltungen wurden strengere Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid befürwortet.

Die neuen Vorschriften für 2035 betreffen verschiedene Schadstoffe wie Feinstaub (PM2.5, PM10), NO2 (Stickstoffdioxid), SO2 (Schwefeldioxid) und O3 (Ozon). Das Hauptziel ist es sicherzustellen, dass Luftverschmutzung weder die menschliche Gesundheit noch die Umwelt oder die biologische Vielfalt beeinträchtigt. Diese Vorschriften sollen auch im Einklang mit den neuesten Luftqualitätsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stehen.

Ein bedeutender Aspekt des Textes ist die Forderung nach zusätzlichen Luftqualitätsmessstationen. In städtischen Gebieten soll es mindestens eine Messstelle pro zwei Millionen Einwohner geben, um die Luftbelastung besser zu überwachen. Die Abgeordneten haben somit eine deutliche Abkehr von der von der Kommission vorgeschlagenen Quote von einer Messstelle pro zehn Millionen Einwohner durchgesetzt.

Besonderes Augenmerk gilt Orten mit hohen Konzentrationen von ultrafeinen Partikeln, Ruß, Quecksilber und Ammoniak. Hier sollen Probenahmestellen pro einer Million Einwohner eingerichtet werden, im Gegensatz zur ursprünglichen Kommissionsvorschlag von einer Messstelle pro fünf Millionen Einwohner nur für ultrafeine Partikel.

Besserer Schutz der Bürgerinnen und Bürger

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Gesetzgebung betrifft die Harmonisierung der Luftqualitätsindizes in der EU. Diese sollen vergleichbar, klar und öffentlich zugänglich sein und stündlich aktualisiert werden, um den Bürgern eine bessere Orientierung bei hoher Luftverschmutzung zu ermöglichen.

Des Weiteren sollen die Indizes Informationen über die gesundheitlichen Auswirkungen der verschiedenen Schadstoffe enthalten und auf gefährdete Gruppen zugeschnitten sein. Dies soll den Bürgern helfen, sich besser zu schützen.

Das Europäische Parlament hat auch vorgeschlagen, dass Bürgerinnen und Bürger, deren Gesundheit durch Verstöße gegen die neuen Vorschriften beeinträchtigt wird, ein stärkeres Recht auf Entschädigung erhalten sollten.

Zusätzlich sollen die EU-Länder nicht nur Luftqualitätspläne vorlegen, wenn sie Grenzwerte überschreiten, sondern auch kurz- und langfristige Maßnahmen zur Einhaltung der neuen Grenzwerte erläutern müssen.

Die Annahme dieser Verhandlungsposition ermöglicht dem Parlament nun Verhandlungen mit dem Rat über die endgültige Ausgestaltung des Gesetzes. Luftverschmutzung bleibt nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für vorzeitige Todesfälle in der EU, mit jährlich etwa 300.000 Opfern. Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt, um dieses ernsthafte Problem anzugehen und den Weg zu einer umweltfreundlicheren Zukunft zu ebnen. (Quelle: Europäisches Parlament)

hjo

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