Mehr Nachhaltigkeit bei der Stadt-Gestaltung
Mehr Nachhaltigkeit bei der Stadt-Gestaltung
Um zukunftstaugliche, urbane Räume zu schaffen, gilt es, sozialen und ökologischen Anforderungen gerecht zu werden. Die größten Herausforderungen der modernen Zeit sind Bevölkerungswachstum, Ressourcenknappheit und Klimawandel.
Nicht nur die Schaffung von mehr Grünflächen ist für den Wandel von Bedeutung, auch die Ausstattung von Städten mit langlebigem Mobiliar spielt eine entscheidende Rolle. Was möglich ist und worauf Kommunen achten müssen, beleuchtet der nachfolgende Artikel.
Ressourcenschonendes Stadtmobiliar vereint Design und Effizienz
Von energiesparenden LED-Beleuchtungen bis hin zur nachhaltigen Bank gibt es viele Möglichkeiten, die urbanen Gebiete „grüner“ zu gestalten. Bei der Ausstattung von Städten wurde lange Zeit primär auf Holzmobiliar gesetzt, doch wie nachhaltig ist das? Hier kommt es auf die Holzart an. Besonders Tropenholz steht aufgrund seiner Herkunft in der Kritik. Heimische Alternativen gibt es durchaus und im Sinne der Nachhaltigkeit ist eine PEFC-Zertifizierung von großer Bedeutung. Hier ist die Herkunft sichergestellt und die Kommunen wissen, woher ihr Holz stammt.
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Aber muss es wirklich Holz sein? Nein, denn es gibt hochwertige Alternativen, die den grünen Charakter urbaner Gebiete unterstreichen können. Im öffentlichen Raum bieten sich für Sitzmobiliar Kombinationen aus Thermo-PET und Edelstahl an. Hier kommen Wetterbeständigkeit, Design und Haltbarkeit zusammen. Doch mit Bänken allein ist die Mobiliarausstattung von Städten nicht vollständig. Nachhaltiges Material ist auch bei folgenden Ausstattungsgegenständen wichtig:
- Poller
- Pflanzgefäße
- Parkständer für Fahrräder
- Abfallbehälter
Grünflächen erhalten und ausbauen
Der Nachhaltigkeitsgedanke beschäftigt Verbraucher ebenso wie Kommunen. Durch das permanente Bevölkerungswachstum besteht mehr Bedarf an Freiflächen für Wohngebäude. Zuerst sind es unbebaute Grünflächen, die für diesen Zweck weichen müssen. Zu den Kernthemen einer zukunftstauglichen Stadt gehört es, die bauliche Expansion zu realisieren, ohne dabei Grünflächen zu zerstören. Um das Stadtklima zu verändern, reicht es aber nicht, nur die vorhandenen grünen Oasen zu erhalten. Es wird nötig sein, ökologische und praktische Innovationen in die Tat umzusetzen.
Hier sind Ansätze wie begrünte Dächer und Hauswände oder Bushaltestellen zu bedenken. Die „graue Infrastruktur“ entwickelt sich rasant und es braucht den grünen Gegenspieler, um die standorteinheimische Vegetation zu unterstützen.
Zukunftsvision einer nachhaltigen Stadt: Was dafür wichtig ist
Deutschlandweit wollen drei von vier Deutschen nachhaltig leben und haben entsprechende Ansprüche an ihre Städte. Das Konzept der Zukunft muss dabei auf drei entscheidenden Standbeinen basieren:
- Kompaktheit (Nachverdichtung statt Nutzung freier Grünflächen)
- Verkehrsreduktion (Fahrrad und ÖPNV vor dem Auto)
- Rückbau (Autogerechte Städte stehen vor einem großen Wandel)
Zu den dringend nötigen Veränderungen gehört es, die Flächenbelegung für den Individualverkehr zu reduzieren. Schon 2019 zeigte sich, dass ein Großteil der Parkflächen von Privatverbrauchern genutzt wurde. Auf öffentliche Fahrzeuge entfiel nur ein Bruchteil. Durch die Reduktion solcher Flächen ist es möglich, Radwege auszubauen und frei werdenden Platz für Grünflächen, Freizeitgelegenheiten und Carsharing zu nutzen.
Bis die Zukunftsvision einer „Stadt von Morgen“ tatsächlich in die Realität umgesetzt wird, dauert es noch Jahre oder gar Jahrzehnte. Mit politischen Fördermaßnahmen wie dem 49-Euro-Ticket wird die Bevölkerung jedoch schon heute angeregt, sich mit Alternativen zu beschäftigen. Mehr Begrünung, hochwertiges und nachhaltiges Stadtmobiliar, Reformierung des Verkehrs – all das trägt auch zum Wohn- und Wohlbefinden in der Bevölkerung bei. Langfristig entstehen lebenswertere Städte mit einer besseren Ökobilanz.
Sebastian Kortig