Mehr Plastik als Tiere

Mehr Plastik als Tiere
Was Menschen herstellten, wiegt mehr als die Biomasse der Erde. Das haben Wissenschaftler aus Israel jetzt in einer Studie berechnet.
Das weltweit produzierte Plastik ist schwerer als alle Tiere auf dem Planeten – einschließlich der Meeresbewohner. Das ist nur ein Rechenbeispiel aus der israelischen Studie, die jetzt die Ökologisch Demokratische Paertei (ÖDP) zum Anlass nimmt, um damit aufzuzeigen, „wie übermäßig der Einfluß des Menschen auf unseren Planeten ist“, betont die Partei in einer Pressemeldung.
„Allein der Eiffelturm wiegt mehr als sämtliche Nashörner, die heute noch auf der Erde leben. Insgesamt sind menschgemachte Dinge wie Gebäude, Straßen und Waren aller Art schon schwerer als die gesamte Menge an Pflanzen, Tieren und Menschen. Das zeigt ganz deutlich, wie sehr unser Planet aus dem Gleichgewicht gekommen ist,“ sagt Christian Rechholz, der Bundesvorsitzende der ÖDP.
Gleichgewicht vewrschiebt sich immer weiter und schneller
Anthropogene Masse nennen die Wissenschaftler alles, was aus Menschenhand entstanden ist. Dieser Masse haben sie die Biomasse des Planeten gegenüber gestellt. Momentan liegen beide Massen bei etwa 1.000.000.000.000 Tonnen, also jeweils eine Billion Tonnen.
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Doch das Gleichgwicht verschiebt sich immer schneller. Die Masse der Gebäude und Straßen ist jetzt schon größer als die Masse aller Bäume und Büsche auf der Welt, zitiert die ÖDP aus der israeischen Studie, die im Fachblatt „Nature“ publiziert worden war. „Alle zwanzig Jahre verdoppelt sich demnach die Menge der Masse, die der Mensch dem Planeten hinzufügt. Tendenz steigend: In den letzten Jahren ist das alles noch viel schneller geworden. Für jeden Menschen auf dieser Erde wird eine Masse an Dingen produziert, die seinem Körpergewicht entspricht. Und zwar jede Woche. Gleichzeitig sorgt der Mensch mit seiner gnadenlosen Ausbeute noch dafür, dass die Biomasse kontinuierlich weniger wird. Dieses Jahr wird die anthropogene Masse erstmal die Biomasse übertreffen. Auf lange Sicht kann das niemals gut gehen,“ sorgt sich Christian Rechholz.
„Vor allem, wenn man sich klar macht, dass die Produktion der anthropogenen Masse immer mit Energieverbrauch und Emissionen verbunden ist. Wir wollen eine grundsätzlich andere Art des Wirtschaftens, die auf Ressourcenschonung und Gemeinwohl setzt, weder Mensch noch Natur ausbeutet.“
ödp