Menschsein geht auch anders
Menschsein geht auch anders
Wir in der modernen Welt merken schon gar nicht mehr, dass unser gesamtes Leben nur aus Abhängigkeiten besteht.
Das beginnt schon gleich nach der Geburt. So schnell wie möglich soll das Kleinkind in den Kindergarten. Was soll es da wohl lernen: sich selbst zu behaupten, sich anderen anzupassen, selbst schon Entscheidungen zu treffen. Hier fängt also schon das Dilemma an. Statt in Liebe und Fürsorge aufzuwachsen, muss gelernt werden, sich zu behaupten. Hier wird schon das Konkurrenzdenken geprägt, das sich im ganzen Leben so fortsetzen soll.
Auch in der Schule soll das Bestreben sein, sich zu den Besten herauf zu arbeiten. Es werden Noten vergeben, die nichts Anderes bewirken als das Konkurrenzdenken zu fördern. Nicht einmal in der Schule kann man das lernen, was einem Spaß machen könnte. Hier beginnt schon der Druck von außen, der heute das Leben fast aller prägt.
Dann taucht das Wort „Wettbewerb“ immer öfter auf. Es bedeutet nichts anderes als Kampf, der sich in Firmen bis zu den einfachsten Mitarbeitern erstreckt. Beim Wettbewerb kann immer nur Einer auf der Strecke bleiben. Welch ein rücksichtsloses ökonomisches Denken zeigt sich hier. Bei diesem Denken hat ein sinnvolles Miteinander oder Fürsorge keinen Platz gefunden. Aus diesem Konkurrenzkampf heraus wurden sogar fast alle Kriege geführt. Jedes Land möchte besser als das Nachbarland sein. Gerade darin zeichnet sich die BRD besonders aus, es hat rücksichtslos die Nachbarländer unter Druck gesetzt. Wir müssen verstehen lernen, dass nur ein Leben in Kooperation es schaffen kann, ein Leben in Freiheit und im Zusammenwirken mit der Natur wieder einen „homo sapiens“ zu formen und zu entdecken.
Ein weiteres unseliges Wort ist „Wirtschaftswachstum“: Dahinter verbirgt sich eine große Überheblichkeit gegenüber der Natur und der Erde. Eine Rücksichtslosigkeit, die schnellstens behoben werden muss, wenn Menschen noch eine Chance zum Überleben haben sollten. Nicht einmal die zunehmenden Naturkatastrophen veranlassen die Verantwortlichen, Einschränkungen vorzunehmen.
Des Weiteren gehört das Wort „Arbeitsplatzbeschaffung“ in die Mülltonne. Arbeit gibt es bestimmt immer genug. Welch ein Unsinn, als ob Menschen süchtig nach Arbeit sind. Dahinter verbirgt sich doch, dass es nur um Geld geht. Wenn auch nur ein wenig soziales Denken vorhanden wäre, sollte im Miteinander der Gemeinschaftssinn jeder die Arbeit leisten, die der Betreffende leisten kann.
Heute zwingt man diese Menschen in eine starke Abhängigkeit. Auch hier sind es Wenige, die ihre Macht so ausüben, um so die Abhängigen zu guten Untertanen zu degradieren. Sicher gibt es immer ein paar Faulpelze, die sich jeder Art Arbeit verweigern, die hat es aber zu allen Zeiten gegeben. Sind diese psychischen Schäden, die hier angerichtet werden, überhaupt noch korrigierbar. Es wächst die heutige Generation mit Angst vor allem Möglichen und wegen Corona sogar vor dem Leben auf.
Wie viel Freude am Leben, am eigenen Wirken geht verloren, weil man sich in solch ein Korsett gezwängt hat. Alle diese Freiheitsbeschränkungen sind menschengemacht und somit auch korrigierbar. Wie viel Leid ist allein eine Folge menschlicher Inkompetenz. Wo bleiben solche Diskussionen. Wann begreifen wir, dass Menschen nur in Eintracht mit der Natur überleben können. Die Naturvölker haben das noch gekonnt. Alle Kraft muss für den Klimaschutz aufgewendet werden.
Wo sind die großen Geister, von den Regierenden ist das nicht zu erwarten, denen geht es zu gut. Dieses heutige Denken macht aber alle anderen unfrei. Die Freiheit wird immer weiter eingeschränkt. Die Chance, einen Beruf nach eigenem Wunsch zu ergreifen, schwindet schon wegen der prekären Wirtschaftslage immer mehr, diese wird teils auch noch ganz bewusst gefördert. Wenn Eltern dann auch noch arm sind, müssen dessen Kinder froh sein, wenn sie überhaupt einen Beruf ausüben dürfen. Hierzu will dann der Staat Arbeitsplätze schaffen. Schon wieder wird die Selbstbestimmung und noch wichtiger die Selbstverwirklichung unterdrückt.
Das heutige Geldsystem ist echt passend für solche Unterdrückungen gemacht. Und das alles bestimmen Menschen, die auch unter diesem Druck und dieser Einstellung aufgewachsen sind. Sie sind auch nicht mehr in Lage, dieses Unvermögen zu erkennen.
Wir leben nicht mehr in der Steinzeit, uns stehen alle technischen Mittel zur Verfügung, um ein solides Auskommen für alle zu schaffen. Leider wird auch hier schon wieder über das Ziel hinausgeschossen. Man möchte mit der künstlichen Intelligenz jeden Menschen zu jeder Zeit kontrollieren zu können. Hoffen wir, dass die noch größere Unfreiheit frühzeitig erkannt und noch abgewendet werden kann.
Es ist inständig zu hoffen, dass ein Großteil der Menschen diese Abhängigkeit und Unfreiheit überhaupt noch bemerken kann. Es wird deshalb nicht erkannt, weil sie in ihrem Leben nichts anderes gelernt und nur unter dieser Unterwerfung gelebt haben. Warum sind denn die großen Geister so ruhig, haben diese auch schon die Hoffnung aufgegeben. Sie haben es natürlich schwer gegen die Mainstream-Medien, die alle unter dem finanziellen Druck der „Oligarchen“ stehen.
Claus Meyer
Die Veröffentlichung erfolgt im Rahmen unserer Medienpartnerschaft mit Pressenza
Über den Autor
Claus Meyer
Claus Meyer, geboren 1930, hat Nachrichtentechnik studiert und befasst sich aus Leidenschaft mit Geldsystem und Ökonomie. Er ist Verfasser des Buches „Mensch bleiben“, welches 2017 im Tredition Verlag erschienen ist