Miese Bilanz der UN-Nachhaltigkeitsziele 2030
Miese Bilanz der UN-Nachhaltigkeitsziele 2030
stern.de: 17 Nachhaltigkeitsziele wollen die Vereinten Nationen bis 2030 erreichen. In New York beginnen die Beratungen über das bisher erreichte. Doch der aktuelle Zwischenbericht stellt den Staaten ein teils verheerendes Zeugnis aus.
In New York beginnt am Montag (09 Uhr Ortszeit; 15 Uhr MESZ) ein zweitägiges Gipfeltreffen für nachhaltige Entwicklung. Bei den Beratungen in der Woche der UN-Generaldebatte wollen Staats- und Regierungschefs eine Halbzeitbilanz der 2015 beschlossenen Agenda 2030 ziehen. Diese hat 17 globale Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Für Deutschland nimmt unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teil.
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Der zweite Tag des Nachhaltigkeitsgipfels, der wegen der englischen Abkürzung für nachhaltige Entwicklungsziele auch als SDG-Gipfel bezeichnet wird, fällt mit der Eröffnungssitzung der 78. UN-Vollversammlung zusammen. Dort werden die Vertreter der 193 Mitgliedstaaten Reden halten. Für Deutschland spricht voraussichtlich am Dienstagabend Kanzler Scholz.
Der „Ziele für nachhaltige Entwicklung Bericht 2023“ enthält dringende Forderungen an die Weltgemeinschaft: „Die Staats- und Regierungsoberhäupter sollten sich in den nächsten sieben Jahren erneut zu rascheren, anhaltenden und transformativen Maßnahmen auf nationaler wie internationaler Ebene verpflichten, um das in den Nachhaltigkeitszielen verankerte Versprechen einzulösen“, heißt es dort. Die Zwischenbilanz fällt ebenfalls ernüchternd aus – wenn nicht sogar niederschmetternd: „Auf halber Strecke zur Umsetzung der Agenda 2030 zeigt sich ein ernüchterndes Bild: Die Welt wird die meisten Ziele bis 2030 nicht erreichen. Trotz Fortschritten in gewissen Bereichen gibt es bei einem besorgniserregenden Teil der Zielvorgaben entweder nur schleppende Fortschritte oder gar Rückschritte.“
UN tagt zu Nachhaltigkeitszielen und Klima
Vor Beginn der UN-Generalversammlung sind in New York zehntausende Menschen für mehr Klimaschutz und ein Ende fossiler Brennstoffe auf die Straße gegangen. An den Protesten am Sonntag nahmen Unterstützer von rund 700 Organisationen und Aktivistengruppen teil. Sie hielten Plakate mit Aufschriften wie „Biden, beende die fossilen Brennstoffe“ und „Ich habe nicht für Brände und Überschwemmungen gestimmt“. US-Präsident Joe Biden ist einer der führenden Politiker, die an der am Dienstag offiziell beginnenden UN-Generaldebatte teilnehmen werden.
Sie sei da, „um die Regierung aufzufordern, den Klimanotstand auszurufen“, sagte Analilia Mejia, Direktorin der Aktivistengruppe Center for Popular Democracy, der Nachrichtenagentur AFP. „Wir müssen aufwachen und sofortige Maßnahmen ergreifen“, fügte sie hinzu. Die 46-jährige bezeichnete die jüngsten Extremwetterereignisse in Kanada, Hawaii, Griechenland und Libyen als Beweis für die „existenzielle Krise“, die der Klimawandel darstellt.
Eine weitere Teilnehmerin erklärte, sie lade die Politiker „zu sich nach Hause“ in Kalifornien ein, um „die Nacht neben einer Öl- und Gasquelle zu verbringen“.
Milliarden Dollar für grüne Energieprojekte in den USA
Kalifornien hatte am Freitag fünf der weltgrößten Ölkonzerne verklagt und ihnen die Verursachung von Schäden in Milliardenhöhe sowie „aktive Falschinformationen“ zu Risiken in Zusammenhang mit fossilen Energieträgern vorgeworfen… weiterlesen