Nachhaltig zocken: So geht’s!

Nachhaltig zocken: So geht’s!
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Nachhaltig zocken: So geht’s!

Die Welt liebt Online-Spiele und das zurecht. Abwechslungsreich, interessant, zeitvertreibend – was Computerspiele können, ist ein klarer Vorteil der modernen Zeit. Von ausgeklügelten Lernspielen bis zu spannenden Games für die Freizeit, der Computer oder das Smartphone sind die wichtigsten Plattformen zum Zocken.

Selbst Glücksspieler geraten nicht in Vergessenheit, denn sie können heute problemlos im Casino online spielen und Spaß haben. Das ist sogar nachhaltig, denn Anfahrtskosten und Betriebskosten des lokalen Anbieters entfallen. Welche Tipps es noch zum nachhaltigen Zocken gibt, wird nachfolgend genauer beleuchtet.

Wie hoch sind die beim Gaming eigentlich?

Wir wissen heute, dass Green Coding für mehr Nachhaltigkeit im Bereich IT sorgt. Wissen wir aber auch, wie hoch die Belastung für unsere Umwelt ist, wenn wir uns beim Zocken die Zeit vertreiben? Pauschal lassen sich hier kaum Werte festlegen, zudem hat sich die Wissenschaft diesem Thema noch nicht ausgiebig gewidmet.

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Große Gaming-Anbieter wie Sony (Playstation) geben lediglich Schätzungen vor, wie viel CO₂ eine Spielstunde an der Playstation 4 in die Umwelt ablädt. Bei einem klassischen Game werden pro Stunde rund 0,055 Kilogramm (kg) Kohlenstoffdioxid abgesondert. Das entspricht der gleichen Menge wie der dreiminütige Betrieb des Haarföhns am Morgen.

Diese Menge gilt jedoch nur dann, wenn das Game als Software im Laden gekauft und auf der Konsole installiert wird. Cloud-Gaming verbraucht mehr CO₂, hier sind es nach Angaben von Sony 0,149 kg CO₂/Stunde.

Dabei wurde noch nicht berücksichtigt, dass schon bei der Herstellung des Spiels CO₂-Emissionen entstehen und diese vermehrt vorhanden sind, wenn es sich um ein Game mit fester Hülle handelt. Klingt zusammengefasst gar nicht so schrecklich, doch Zocker können sogar aktiv CO₂ sparen.

Games nicht kaufen, sondern ausleihen

In einer Umfrage gaben 15 Prozent der befragten Zocker an, dass sie pro Monat 10 bis > 20 Euro für Spiele ausgeben. Kosten, die Spieler reduzieren können, indem sie gebraucht kaufen oder sich Spiele bei Freuden ausleihen. Es gibt mittlerweile online viele Gebraucht-Portale, die von professionellen Betreibern ins Leben gerufen wurden. Hierüber ist es möglich, Games zu verkaufen und neue Spiele zu kaufen. Der Vorteil dabei ist nicht nur die Preisersparnis, sondern auch der Nachhaltigkeitseffekt. Wird ein Spiel gebraucht gekauft, werden für die Produktion keine Ressourcen benötigt, was CO₂-Emissionen reduziert.

Auch beim Ausmisten alter Games ist es der Natur gegenüber fair, wenn diese in einen An- und Verkauf gebracht oder an Freunde weiterverschenkt werden. Funktionierende Software zu entsorgen ist ein Frevel gegenüber der Umwelt und sorgt für unnötigen Abfall sowie Ressourcenverschwendung.

Nicht streamen, sondern downloaden!

Die obigen Werte von Hardwareriese Sony deuteten schon an, dass beim Cloudstreaming deutlich mehr CO₂-Emissionen entstehen als beim Download der gewünschten Software. Ein bisschen muss hier aber differenziert werden. Wer nur gelegentlich 30 Minuten lang zockt, kann hierfür auch den Cloudserver verwenden. Wird ein Spiel aber über mehrere Stunden gespielt, sind die Kühl- und Belüftungsleistungen für die Rechenzentren so hoch, dass sich der Download des Spiels in Sachen Nachhaltigkeit rentiert.

Idealerweise werden jene Games heruntergeladen, die immer wieder gezockt werden. Gelegenheitsspiele können in der Cloud bleiben, denn auch die Übertragung der Spielerdaten und der Download verbrauchen Strom und Energie.

Unterstützung klimafreundlicher Unternehmen zahlt sich aus

Nicht nur drei von vier Verbrauchern wollen nachhaltig leben, auch immer mehr Unternehmen bewegen sich in großen Schritten auf das Thema Klimaschutz zu. Rund 2/3 der Videospiele-Produzenten beteiligen sich bereits an einer nachhaltigeren Wirtschaft. Das kann durch die Verwendung von Ökostrom und das Einsparen von Heizung und Energie erfolgen.

Auf dem UN-Weltklima-Gipfel wurde außerdem das Programm „Playing for the Planet“ gegründet, bei dem sich viele namhafte Spiele-Unternehmen zu einer dauerhaften Reduktion und Dokumentation ihrer CO₂-Emissionen verpflichtet haben.

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Und auch die Hersteller von Hardware wie Microsoft, Nintendo und Sony setzen auf Nachhaltigkeit. Sie haben das Abkommen „Games Console Voluntary Agreement“ geschlossen und sich dazu verpflichtet, jede neue Spielekonsole mit bestmöglicher Energieeffizienz auf den Markt zu bringen. So soll unter anderem eine Funktion aktiv werden, die die Konsole nach einer Stunde Laufzeit ohne Interaktion durch den Spieler abschaltet.

Spielekonsolen richtig bedienen und vom Strom trennen

Eine Stunde gezockt, danach eine Stunde in den Garten und die Konsole läuft weiter. Durch solche Momente entstehen unnötige CO₂-Emissionen, die ohne persönliche Nachteile zu vermeiden wären. Doch selbst wenn die Konsole in den Standby-Modus versetzt wird, verbraucht sie weiterhin Strom. Eine abschaltbare Steckdosenleiste sorgt für Abhilfe. Hier können TV-Gerät und Konsole zusammen angeschlossen werden, sodass per Knopfdruck gleich beide Geräte aus dem Standby-Modus genommen und wirklich ausgeschaltet werden.

Wenn die Konsole einen Defekt hat, neigen viele Gamer dazu, sie wegzuwerfen. Längst gibt es die „nächste Generation“ und ein Neukauf war eh schon überfällig, oder? Spielekonsolen sind oft auf einen jahrelangen Betrieb ausgelegt und die Entsorgung von defekten Geräten passiert viel zu schnell. Einige Hersteller bieten über einen gewissen Zeitraum eine kostenlose Reparatur an oder stellen den Verbrauchern passende Ersatzteile zur Verfügung.

Immer beliebter werden zudem Repair-Cafés, die nicht nur Konsolen, sondern auch Smartphones, Laptops und Gaming-Rechner wieder auf Vordermann bringen. Die Reparatur einer alten Konsole kann natürlich teuer sein, umwelttechnisch gesehen ist sie aber immer die bessere Wahl, da weniger Ressourcen verschwendet werden.

Gaming-PC selbst zusammenstellen und nicht von der Stange kaufen

Wenn es keine Konsole, sondern ein Gaming-PC sein soll, gibt es eine gigantische Auswahl auf dem Markt. Experten raten davon ab, den Rechner von der „Stange“ zu kaufen und damit ein vorgefertigtes Modell zu nehmen. Grund dafür ist, dass bei der Selbstzusammenstellung verschiedene Komponenten besonders nachhaltig erworben werden können.

Bei fertigen PCs entsteht oft das Problem, dass zu einem nachhaltigen Netzteil eine energiefressende Grafikkarte verbaut wurde. Letztere ist der größte Stromfresser im gesamten Gerät und gerade in fertigen Rechnern werden energietechnisch die schlechtesten Geräte verbaut.

Einen PC selbst zusammenstellen ist kein Hexenwerk, mittlerweile bieten Verkäufer von Einzelkomponenten diesen Service sogar an. Der Kunde wählt die ihm zusagenden Produkte aus (Kompatibilität untereinander beachten), der Anbieter von PC-Komponenten baut diese dann gegen eine Aufwandsentschädigung zusammen und liefert sie an den Konsumenten aus. Wenn nur wenige und nicht anspruchsvolle Games gezockt werden, kann auch ein Laptop verwendet werden. Diese können in vielen Onlineshops heute sogar gebraucht gekauft werden. Gleiches gilt auch für Gaming-PCs, wobei die Beliebtheit auf dem Gebrauchtmarkt weniger hoch ist als bei Laptops.

Pelin

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