Nachhaltige Mode: ein wachsender Zweig

Nachhaltige Mode: ein wachsender Zweig
Foto: becca-mchaffie

Nachhaltige Mode: ein wachsender Zweig

In vielen Ländern wird das Thema Nachhaltigkeit und ethischer Lifestyle immer größer und wichtiger. Ein ethischer Lifestyle bedingt jedoch auch das Verwenden von nachhaltigen Produkten wie Kosmetik oder Nahrungsmittel. Aber auch im Bereich Mode steigt die Nachfrage nach nachhaltigen Kleidungsstücken mehr und mehr. Die Mode-Industrie muss also auf den Zug der Nachhaltigkeit aufspringen, um dieser Nachfrage auch gerecht zu werden.

Viele Moderiesen legen vermehrt Wert auf nachhaltige Stoffe und ethische Produktionen. Zudem gibt es in vielen Szene-Städten wie Berlin oder London immer mehr kleine Fashionbrands, die auf Nachhaltigkeit setzen. Durch den regelmäßigen Austausch zwischen Influencern und Communities wird das Thema auch medial mehr und mehr in den Mittelpunkt gerückt. Ethische Mode ist infolgedessen mittlerweile eindeutig kein Nischenthema mehr.

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Rund um das Thema Mode steigen auch im Internet die Suchanfragen Google Trends macht deutlich, wie stark sich die Nachfrage in den vergangenen Jahren verändert hat. Beispielsweise wurde der Suchbegriff „Slow Fashion“ allein in Deutschland monatlich 1.000-mal gesucht.

Was ist ethische Mode?

Wir möchten Ihnen in diesem Artikel aufzeigen, was man unter ethischer Mode versteht, welche Herausforderungen es in der Fashion-Produktion gibt und wie Sie Ihren Kleiderschrank nachhaltiger gestalten können.

Wenn Mode unter sozial und ökologisch nachhaltigen Umständen hergestellt wird ist es ethische Mode. Es wird zum Beispiel darauf verzichtet, Materialen zu verwenden, die durch Rodung von Regenwäldern gewonnen werden. Für was steht sozial und ökologisch nachhaltig noch?

Foto: Edward Howell

Soziale Verantwortung: die menschliche Würde sowie Arbeits- und Menschenrechte bleiben unantastbar

Fairer Handel: langfristige, beidseitig zuverlässige Handelsbeziehungen, die direkte Handelswege ermöglichen sowie eine transparente Supply-Chain

Rückverfolgbarkeit: das Produkt und sein Inhalt stammen 1:1 von einer Fairtrade-Produzenten Organisation

Unabhängige Kontrollen: sorgen für Glaubwürdigkeit und es wird geprüft, ob versprochene Richtlinien eingehalten werden

Biologische Herstellung: der Fokus liegt hier auf dem Anbau und der Verarbeitung umweltverträglicher Rohstoffe sowie fairen Arbeitsbedingungen

Umweltfreundliche Produktion: auf unnötigen CO2-Austoß wird verzichtet, Wasserressourcen werden mit Bedacht eingesetzt, der Einsatz von Giften und Chemie wird weitestgehend minimiert.

Die größten Herausforderungen in der Fashion-Produktion

Die Produktion von nachhaltiger und ethischer Mode stellt die Fashion-Industrie vor neue Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen ist die Reduktion des Wasserverbrauchs. Der Bedarf an Frischwasser für Trinkwasser und Landwirtschaft übersteigt bei weitem das verfügbare Angebot. Infolgedessen achten einige Marken auf die Versorgungsketten ihrer Produktion, um den Wasserverbrauch während der Herstellung zu reduzieren.

Neben dem hohen Wasserverbrauch bei der herkömmlichen Herstellung von Kleidung werden auch gefährliche Chemikalien und Farbstoffe eingesetzt. Alternativen zu finden ist die zweite große Herausforderung, die mit ethischer Mode einhergeht. Die Chemikalien betreffen zwar nicht direkt den Endverbraucher, allerdings sind sie gefährlich für die Produktionsarbeiter*innen. Zudem verschmutzen sie regionale Wasserkreisläufe.

Um wirklich ethische Mode zu produzieren, sollte auf Qualität geachtet werden – die dritte Herausforderung. Aktuelle Mode hat einen vergleichsweise kurze Lebenszyklus. Sie wird verkauft, geht kaputt oder ist nicht mehr modern und wird durch ein neues Produkt ersetzt. Das ist nicht besonders nachhaltig In Sachen Modeproduktion muss ein Umdenken her: viele Modemarkenbringen mittlerweile jährlich sechs oder mehr Kollektionen pro Jahr auf den Markt und jede Kollektion besteht aus tausenden Teilen. Das größte Ziel nachhaltiger Mode ist demnach: “Qualität vor Quantität” – weniger anbieten, weniger kaufen und bereits vorhandene Textilien länger verwenden.

Foto: Cherie Birkner/unsplash

Sind Punkt eins bis drei schonmal erfüllt, ist der ethischen Mode nicht mehr viel im Weg. Neben dem Vermeiden von Chemikalien, der Reduktion des Wasserverbrauchs und der Verbesserung der Qualität ist ein letzter Punkt besonders relevant: die Materialen sollten aus einer nachhaltigen Landwirtschaft gewonnen werden. Naturfasern wie Baumwolle werden oft unter Einsatz von Pestiziden und anderen Chemikalien angebaut, die für die LandwirtInnen, ArbeiterInnen und die Tierwelt in der Region schädlich sind. Inzwischen gibt es umweltfreundlichere Alternativen wie Bio-Baumwolle, Leinen und andere Fasern, deren Anbau außerdem auch weniger Wasser verbraucht als die konventionellen Anbaumethoden. 

Ethische Mode als neuer Trend

Fest steht, dass die Themen Ethische Mode, Slow Fashion und Nachhaltigkeit ein immer größerer Trend werden. Durch viele Medien (Print, TV oder soziale Medien) wird auf die Missstände, die Arbeitsbedingungen und gefährliche Produktionsumstände aufmerksam gemacht. Junge Marken mit nachhaltigen Konzepten sprießen nahezu aus dem Boden. Große bestehende Marken optimieren Prozesse und Materialien und bringen nachhaltige Kollektionen heraus. Eine Liste nachhaltiger Modemarken finden Sie im großen Report zu ethischer Mode.

Katharina Steinborn

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