Nachhaltige Verpackung im Einzelhandel

Nachhaltige Verpackung im Einzelhandel
Im heutigen Zeitalter der Verpackungswut wachsen die Müllberge stetig an und die Weltmeere füllen sich mit Plastik. Kaum ein Ort auf dieser Erde ist nicht durch Plastikmüll verunreinigt, sogar auf den höchsten Bergen und in den tiefsten Meeresengen lassen sich Verpackungsreste finden.
Allein in Deutschland fällt jedes Jahr tonnenweise Verpackungsmüll aus Kunststoff an, wobei die Tendenz steigend ist. Im Einzelhandel gehört zu einem der Gründe für das zunehmende Verpackungsaufkommen, dass immer mehr Frischware industriell vorverpackt zum Kauf im Angebot steht. Dazu gehören Obst und Gemüse sowie Käse, Fleisch und Wurst, welche in Industrieverpackungen mit Deckeln, Folien, Netzen und Nester kommen.
Bezüglich dieser Verpackungen hat der Kunde keine andere Wahl, er muss die Ware nehmen, wie sie kommt. Allerdings denken viele deutsche Bürger mittlerweile um und sind an umweltfreundlicheren Alternativen interessiert, um das Müllvolumen deutlich zu reduzieren.
Plastikvermeidung im Einzelhandel
Der Einzelhandel besitzt eine Vorreiterstellung und beginnt im Moment mit dem Aussortieren von Plastik. Dabei gehört zu den konkreten Zielvorgaben die Abschaffung von Plastiktüten, als Alternative erhalten Kunden die früher üblichen Papiertüten. Immer mehr Geschäfte nehmen Einweggeschirr und Strohhalme aus Plastik komplett aus dem Sortiment, dafür werden Behälter aus Bambus und Holzbesteck angeboten. Durch das Anbieten von losem Obst und Gemüse bekommt der Kunde die Möglichkeit, seine eigenen Jutebeutel mitzubringen. Darüber hinaus setzt der Einzelhandel auf die Reduzierung beim Kunststoffverbrauch von Verpackungen.
Außerdem kommen nur noch recyclingfähige Verpackungen zum Einsatz. Es wird ein stärkeres Augenmerk auf das Recycling von Plastik und Folien bei der Lagerung sowie Logistik gelegt.
Alternative Verpackungsmaterialien aus regenerativen Rohstoffen
Bei EDEKA smart steht Nachhaltigkeit ganz klar im Fokus der neuen Geschäftsstrategien. Statt dem umweltschädlichen Plastik kommen bei der Supermarktkette nun Verpackungen aus Graspapier zum Einsatz.
Dieses Verpackungsmaterial basiert komplett auf regenerativen Rohstoffen, da es je zur Hälfte aus sonnengetrocknetem Gras und recyceltem Altpapier besteht. Beim verwendeten Gras handelt es sich um einen schnell nachwachsenden Rohstoff, welcher von den Feldern in der Nähe des Produktionsstandortes geerntet und geliefert wird. Auf diese Weise wird beim Produktionsverfahren nur ein Zehntel der Energie verbraucht, die normalerweise bei der herkömmlichen Papierherstellung anfällt. So lassen sich bei der Fertigung und beim Transport bis zu drei Viertel der CO2 Emissionen einsparen. Darüber hinaus wird bei der Erzeugung des neuartigen Verpackungsmaterial gänzlich auf den sonst üblichen Einsatz von Prozess-Chemikalien verzichtet.
Große Einsparpotenziale beim Plastikmüll im Supermarkt
Durch ein größeres Angebot an loser Ware lässt sich in den meisten Supermärkten ein signifikanter Anteil an Verpackungsmüll einsparen. Dabei spielen kurze Transportwege der frischen Produkte eine wichtige Rolle. Wenn die Ware aus dem nahen Umkreis stammt, ist diese nicht auf industrielle Vorverpackung angewiesen, um länger frisch zu bleiben. Für den Kauf von Obst und Gemüse bieten sich Serviceverpackungen in Form von Papiertüten oder recyclingfähigen Knotenbeuteln aus Kunststoff an.
Auf diese Weise lässt sich der Packmittelverbrauch erheblich reduzieren. Außerdem erhalten Kunden so die Möglichkeit, ihre eigenen Mehrweg-Beutel anstelle der angebotenen Einwegtüten aus Plastik oder Papier zu verwenden. Nur wenn sich sowohl beim Einzelhandel als auch bei den Konsumenten zusammen ein umweltfreundliches Umdenken einstellt, lässt sich das Müllvolumen beim täglichen Einkauf im Supermarkt nachhaltig verringern.
Michel Meyer