Nachhaltiger Urlaubtrend: Grünes „Glamping“

Nachhaltiger Urlaubtrend: Grünes „Glamping“
Immer mehr Urlauber suchen nach umweltfreundlichen Unterkünften und einer Möglichkeit, während ihres Urlaubs Zeit in der Natur zu verbringen. Aber rustikales Campen im Zelt ist nicht jedermanns Sache – vor allem, wenn das Wetter zu heiß ist oder der einwöchige Urlaub vier Regentage beinhaltet.
Die „Hidaway“ Camping- und Ferienanlage bei Baxby Manor in der Nähe der Britischen Stadt York plante, ihr Angebot an Unterkünften um mehrere voll ausgestattete „Glamping Kabinas“ zu erweitern. Seit der Eröffnung vor zehn Jahren wurde der Campingplatz neben Stellplätzen für Zelte und Wohnmobile durch pittoreske Holzhütten erweitert, die an Baumhäuser oder Hobbit-Wohnungen erinnern. Die Ausstattung der verschiedenen Unterkünfte reicht vom einfachen Holzofen bis zur voll ausgestatteten Küche. Die neuen Holzhäuser sollten mit Küche, Dusche, Beleuchtung und Luft-Luft-Wärmepumpe ausgestattet werden und sogar mit Jacuzzi im Freien haben – also fürs gediegene „Glamping“.
Allerdings zeigt sich bald, dass Stromversorgung über das Energienetz, den zusätzlichen Energiebedarf nicht abdecken konnte.
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Fast alle Campingplätze benötigen eine Stromversorgung – für die Wohnmobile, die Sanitärgebäude und oft auch für ein Café oder ein Restaurant. Unterkünfte mit eigener Küche und Bad benötigen natürlich zusätzliche Energie. Als die Besitzer des „Hideaway“ Ende 2022 beschlossen, drei neue, voll ausgestattete Kabinas zu bauen, wurde schnell klar, dass die einphasige 60A-Netzversorgung den zusätzlichen Strombedarf nicht decken würde.
Die Kosten für die Erweiterung der Netzanschlusskapazität an dem ländlichen Standort wären allerdings sehr hoch gewesen. Darüber hinaus wollten die Eigentümer ihre Anlage so umweltfreundlich wie möglich halten – auch bei einem höheren Standard an Annehmlichkeiten. Daher eruierten sie Möglichkeiten, die Netzstromversorgung durch Erneuerbare Energien zu ergänzen.

Gemeinsam mit dem Energiespezialisten Vero Power fanden die Besitzer die perfekte Lösung mit einer 52-kW PV-Anlage in Kombination mit einer 120kWh-Energiespeicherlösung in Form von acht BYD Battery-Box Systemen. Auf diese Weise kann der Großteil des Strombedarfs am Standort mit grüner Energie abgedeckt werden. Die vorhandene 60-A-Netzversorgung wird über ein eigenes Batterieladegerät lediglich als Backup genutzt.
„Baxby Manor hat nicht nur seinen kurzfristigen Energiebedarf gedeckt, sondern sein System auch zukunftssicher gemacht. Während bisher PV und Energiespeicher häufig als Backup für Netzstrom eingesetzt wurden, zeigt sich bei diesem Beispiel, dass man das Konzept auch auf den Kopf stellen kann, denn heute deckt die Solarenergie den Großteil des Energiebedarfs“, erklärt Alvaro Garcia, Commercial Director von EFT-Systems, europäischer Servicepartner von BYD Battery-Box.
90 Prozent des Energiebedarfs durch Solarenergie gedeckt
Die Photovoltaikanlage ist hinter einer Baumreihe versteckt. Im Schatten der Bäume steht ein Container, der die Energiemanagementausrüstung, die Batteriespeichersysteme (BYD-Batterie-Box LVL) und vier 15-kVA Wechselrichter (Victron Quattro) mit einphasiger Konfiguration enthält, die von einer Victron Cerbo-Kommunikationsplattform gesteuert werden.
Das System wurde im März 2023 trotz der Schneelage im Norden Englands installiert. In den ersten drei Monaten hat die Anlage 12.408 kWh Energie erzeugt. Lediglich 1.448 kWh, also rund 10 Prozent des Gesamtbedarfs an Strom für die Ferienanlage, wurden aus dem Netz bezogen.
„Durch die Wahl einer Energiespeicherlösung mit modularem Aufbau, wie der BYD Battery-Box LVL, die jederzeit skalierbar ist, lassen sich bei steigender Nachfrage, Strom und Speicherkapazität nahtlos erweitern, was bei einer reinen Erweiterung der Netzversorgung undenkbar ist“, betont Alvaro Garcia.
„Wir haben einen dramatischen Anstieg der Nachfrage von Kunden in allen Branchen festgestellt, insbesondere aber im Tourismus- und Freizeitsektor. Betreiber von Ferienparks und Campingplätzen suchen nach Möglichkeiten, ihr Unternehmen auf eine nachhaltigere Energiequelle umzustellen und gleichzeitig die außerordentlich hohen Kosten der Netzenergie zu senken“, so Craig Morgan, Chief Commercial Officer bei Vero Power.
Lukas Nekher