Nachhaltigkeit durch Pandemie?

Nachhaltigkeit durch Pandemie?
Foto: Mikke Strandberg /Pixabay CC0 cropped

Nachhaltigkeit durch Pandemie?

Knapp 30 Prozent der Deutschen sehen in der Krise eine Chance. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Wissenschaftsjahres 2020 anlässlich des deutschen Erdüberlastungstags am 3. Mai. 7 Prozent der deutschen Bevölkerung sind davon überzeugt, dass die Corona-Pandemie bei den Menschen ein Umdenken bewirkt, hin zu einem nachhaltigeren und
klimaschonenderen Wirtschaftssystem. 20 Prozent stimmen dem mit „eher ja“ ebenfalls zu.

Der deutsche Erdüberlastungstag markiert den Tag im Jahr, an dem weltweit das jährliche Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen aufgebraucht wäre, wenn die gesamte Weltbevölkerung so leben würde, wie die Menschen in Deutschland. Deutschland lebt somit ab dem 3. Mai bis zum Ende des Jahres praktisch auf Kredit. Der Tag wird jährlich vom „Global Footprint Network“ errechnet und soll auf die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen aufmerksam machen. 

Prof. Dr. Markus Vogt, Umwelt- und Wirtschaftsethiker von der LMU München und Mitglied im Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern, sieht die Ergebnisse der Meinungsumfrage als positives Zeichen.

„Viele Menschen sehen in der Krise die Chance für einen dauerhaften Wandel“, erklärt Prof. Vogt. „Dieser Umbruch muss als Aufbruch genutzt werden. Wir haben viele Konjunkturprogramme, um die Wirtschaft wiederzubeleben. Es geht jetzt darum, das Geld nicht in veraltete Strukturen zu investieren, sondern in die Wirtschaft, die wir in Zukunft brauchen. Die Bioökonomie bietet hierfür entscheidende Perspektiven, weil sie auf klimaverträglichem Wirtschaften basiert, nachwachsende Rohstoffe erschließt und weil sie Abfall vermeidet.“

© Markus Vogt

Hintergrund
Seit April leitet Prof. Dr. Markus Vogt außerdem das vom BMBF geförderte Projekt „Vorsorge und Innovation als ethische Prinzipien der Bioökonomie“. Der Projektschwerpunkt liegt auf einer zukunftsfähigen Wirtschaft durch wissensbasierte Innovation. Die Digitalisierung in der Landwirtschaft sieht er als enorme Chance hinsichtlich Effizienz und Umweltschutz. 

Weitere Informationen: wissenschaftsjahr.de

 

 

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