Nachhaltigkeit gewinnt in Wirtschaft an Bedeutung
Nachhaltigkeit gewinnt in Wirtschaft an Bedeutung
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist längst keine Floskel mehr, sondern mittlerweile in der Wirtschaft angekommen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Thema in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen ist und dort die Handlungen der Bevölkerung beeinflusst. Kurz gesagt: Die Menschen erwarten, dass die von den Unternehmen hergestellten Produkte nachhaltigen Standards entsprechen.
Wer sich nicht daran hält, muss mit Einbußen rechnen, was die Firmen wiederum zum Wandel verpflichtet.
Zustimmung in der Bevölkerung für nachhaltige Wirtschaft – aber auch die Sorgen nehmen zu
In der Berichterstattung wird oftmals das Narrativ bedient, dass die Themen Wirtschaft und Nachhaltigkeit nicht zusammenpassen würden. Es werden dann Argumente wie zu hohe Energiekosten genannt, welche die Produktion in der Industrie unprofitabel machten. Doch wie ist eigentlich das Meinungsbild in der Bevölkerung zu diesen Themen?
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Aufschluss darüber geben Erhebungen des Umweltbundesamtes, in denen sich 91 Prozent der Befragten einen Umbau der deutschen Wirtschaft zugunsten einer besseren Nachhaltigkeit wünschen. Das dürfte auf den ersten Blick nicht weiter verwunderlich sein, da Klima- und Umweltaspekte sehr stark an Gewicht gewonnen haben. Interessanter sind deshalb eher Befragungen darüber, welche Auswirkungen anhand der wirtschaftlichen Transformation erwartet werden.
Hier ist das Bild schon getrübter, da nur etwas mehr als die Hälfte davon ausgeht, dass sich die Veränderungen positiv auf unsere Gesundheit auswirken werden. Ohnehin besteht eine hohe Unsicherheit hinsichtlich der Folgen der umgebauten Wirtschaft. Nur 35 Prozent gehen derzeit davon aus, dass sich der stattfindende Umbau positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auswirken wird. Auch größere Unterschiede beim Einkommen und der sozialen Gerechtigkeit gehören zu den Sorgen der Bevölkerung.
Stimmung bringt große Herausforderung für Unternehmen
Das Stimmungsbild zeigt ganz eindeutig, dass das Ziel einer nachhaltigen Wirtschaft zwar als erstrebenswert empfunden wird. Gleichzeitig herrscht ein Misstrauen gegenüber den Unternehmen bei der Umsetzung dieses Ziels. Für Unternehmen ist das eine durchaus schwierige Situation. Einerseits wissen sie, dass von ihnen ein Wandel erwartet wird. Gleichzeitig muss dieser mit Bedacht erfolgen, um die Befürchtungen beim sozialen Abstieg nicht zu bestätigen. Auch behördliche Auflagen durch ein verschärftes Umweltrecht gehören zu den Herausforderungen.
Das betrifft nicht zuletzt die steuerliche Komponente, bei der es Anreize für eine nachhaltige Unternehmensführung gibt. Ein Anwalt für Steuerstrafrecht kann hierbei frühzeitig Tipps geben, um das Optimum aus den angebotenen Vorteilen herauszuholen und somit die Wirtschaftlichkeit zu garantieren. Damit bleiben mehr Ressourcen für einen sozial verträglichen Umbau der betrieblichen Prozesse.
Verbraucher schauen viel genauer hin
Die veränderte Erwartungshaltung verlangt von Unternehmen vor allem eins: Transparenz. Verbraucher achten nicht mehr einfach nur auf das Endprodukt, sondern auch auf den Weg dorthin. So möchten sie beispielsweise über Lieferketten, die Arbeitsverhältnisse im Betrieb oder die Herkunft des für die Produktion verwendeten Stroms informiert werden.
Das führt zu einer Kettenreaktion, da das Stimmungsbild in der Gesellschaft immer auch ein wichtiges Indiz für Investoren ist. Unternehmen mit veralteten Mustern werden schneller fallen gelassen und müssen sich aufgrund des Drucks von mehreren Seiten anpassen. Bei aller berechtigten Skepsis innerhalb der Bevölkerung gibt es also Grund zur Hoffnung, dass der Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft tatsächlich funktionieren kann.
Christina Burbach