Nachhaltige Strategien in der Fertigungsindustrie

Nachhaltige Strategien in der Fertigungsindustrie
Foto: Felipe/Pixabay CC0

Nachhaltige Strategien in der Fertigungsindustrie

Traditionell standen die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie bei Produktionsbetrieben nicht an der Spitze der Agenda. Inzwischen befindet sich die Fertigungsindustrie allerdings in einer tiefgreifenden Transformation. Wohlformulierte Absichtserklärungen sind angesichts des fortschreitenden Klimawandels nicht mehr ausreichend. Es ist höchste Zeit, die Thematik ernst zu nehmen und strategisch anzugehen.

Für eine konsequente Dekarbonisierung bedarf es zirkulärer Produktionsformen sowie der Einhaltung sozialer und ökologischer Standards. Damit können die Forderungen von Politik und Verbrauchern nach ressourcenschonender Fertigung erfüllt werden. Außerdem sind nachhaltige Produktionsmethoden effizient und kostensparend. Risiken werden reduziert und die Resilienz sowie die Außendarstellung der Unternehmen gestärkt. Im Resultat verschaffen sich Fertigungsbetriebe, die nachhaltig produzieren, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Warum sind Ansätze zur nachhaltigen Fertigung so wichtig?

Grüne Produktionsformen beziehen sich auf den Prozess der Fertigung unter Berücksichtigung der Nutzung umweltfreundlicher Materialien, fairen Bedingungen für die Mitarbeitenden, Einsparungen beim Energieverbrauch und der Reduzierung des Abfalls. Zurückzuführen ist der Zwang zur nachhaltigen Fertigung auf eine wachsende Weltbevölkerung und der damit einhergehenden Bedarfssteigerung an Ressourcen.

Der Klimawandel zeigt alarmierende Probleme wie Ressourcenverknappung und Umweltverschmutzung auf, die eine Neudefinition der Fertigung erfordern. Auch den Verbrauchern wird die kritische Situation bewusst und immer mehr Konsumenten verlangen nach Waren und Produkten, die unter ethischen und ökologischen Gesichtspunkten produziert werden.

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Einige Produktionsbetriebe haben die umfangreichen Änderungen schon in die Wege geleitet. Sie setzen auf Green Design in der Produktentwicklung, verwenden eine digitalisierte Produktionsplanung wie toii von thyssenkrupp, berücksichtigen umfassende Kooperationen entlang der gesamten Fertigungskette und halten sich an die Prinzipien der Abfallminimierung und des Wassermanagements.

Produktentwicklung und Green Design

In der zukunftsorientierten Produktgestaltung nimmt das Konzept des Ökodesigns eine führende Rolle ein. Dabei steht die Integration ökologischer Aspekte in die Produktgestaltung im Mittelpunkt:

  • Die Anwendung von ganzheitlichen Lebenszyklusanalysen zeigt die Auswirkungen der Produktherstellung auf die Umwelt auf. Schwachstellen werden erkannt und können durch entsprechende Maßnahmen eliminiert werden.
  • Die Verwendung nachhaltiger Materialien, die ressourcenschonend sowie schadstoffarm sind und sich recyceln lassen, reduziert den Materialbedarf und den Energieverbrauch.

Digitalisierung und Industrie 4.0

Nachhaltige Fertigungsbetriebe setzen zunehmend auf die Digitalisierung mithilfe des Konzepts Industrie 4.0 in Verbindung mit dem Industrial Internet of Things (IIoT). Vernetzung, Automatisierung und Effizienz stehen bei der Schaffung intelligenter Fertigungssysteme im Vordergrund.

Die Überwachung der Produktionslinien in Echtzeit optimiert die Abläufe und macht eine flexible Produktion möglich, die sich den Veränderungen automatisch anpasst. Höchste Präzision bei der Steuerung steigert die Materialeffizienz. Aufgrund des riesigen Datenmaterials lassen sich exakte Analysen durchführen, Fehler rascher erkennen und die Produktionsabläufe stetig optimieren. Dabei werden Produkte automatisch modifiziert und verlustfrei auf die sich verändernden Kundenwünsche zugeschnitten.

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement

Moderne Fertigungsunternehmen setzen zunehmend auf Lieferanten und Partner, die ökologische und soziale Aspekte den ökonomischen Zielen gleichsetzen und sich nachhaltigen Standards verpflichtet fühlen. Der Fokus liegt dabei auf der regenerativen Beschaffung von Rohmaterialien.

Transparente Lieferketten gewährleisten die Nachverfolgung der Erzeugnisse, sodass auch Interessengruppen und Verbraucher einen Einblick in die Herstellungsprozesse bekommen. Effektives Management und Kooperationen erlauben es den Unternehmen, umweltschonende Ziele zu verfolgen und Sozialverantwortung zu übernehmen.

Abwasser- und Abfallmanagement

Ein effizientes Ressourcenmanagement in Form einer gezielten Planung und sorgfältiger Materialauswahl in Verbindung mit optimierten Prozessen mindert signifikant den Bedarf an Rohstoffen. Dadurch werden die Abfallmengen reduziert, die Müllberge deutlich verringert und die Belastung der Gewässer gesenkt.

Nachhaltige Fertigung betrachtet Abfall nicht mehr als unvermeidliches Nebenprodukt, sondern sucht und findet Lösungen, um diesen als potenzielle Ressource in den Produktionszyklus zu integrieren. Technologien neuesten Standards bei der Abwasseraufbereitung ermöglichen es, Abwasser wieder in den natürlichen Kreislauf einzugliedern.

Wettbewerbsvorteile nachhaltiger Produktionslinien

Immer mehr Verbraucher und Konsumenten orientieren sich bei ihrer Kaufentscheidung an nachhaltigen Aspekten. Sie möchten Erzeugnisse erwerben, die ökologisch und ethisch vertretbar sind.

Indem sie diese steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten bedienen, verschaffen sich nachhaltig aufgestellte Fertigungsbetriebe einen entscheidenden Vorteil bei der Kundenakquise und der Erschließung neuer Märkte. Unternehmen, die im Umweltschutz als Vorreiter gelten, zeigen ihre soziale Verantwortung und erschließen sich einen neuen, stetig wachsenden Kundenstamm.

Wolfgang Schneider

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