Netzwerk zum Schutz des Feuersalamanders
Netzwerk zum Schutz des Feuersalamanders
Der heimische Feuersalamander ist ein schwarz-gelber Sympathieträger, den viele Menschen schon mal
bei einem Waldspaziergang während regnerischen Wetters zu Gesicht bekommen haben. Gerade jetzt im
Frühjahr ist „Lurchi“ wieder sehr aktiv und streift vor allem nachts durch die Wälder.
Deutschland hat eine besondere Verantwortung gegenüber dem Feuersalamander, da er in Europa zwar weit verbreitet ist, in Deutschland jedoch ein Schwerpunkt seiner Verbreitung liegt. Auf Einladung von der Artenschutzorganisation Citizen Conservation, dem Verein Frogs & Friends, dem Erlebnis-Zoo Hannover und weiterer Partnerinnen sowie Partnern haben sich vom 17. bis 19. April Expertinnen und Experten vor allem aus Deutschland, aber auch aus Österreich, Schweiz, Belgien, Niederlande und den USA im Erlebnis-Zoo Hannover getroffen, um sich über den aktuellen Stand beim Schutz des Feuersalamanders auszutauschen. Neben anderen Faktoren ist es hauptsächlich der Salamanderfresserpilz Batrachochytrium salamandrivorans (abgekürzt Bsal), der sich vor allem in Deutschland derzeit weiter ausbreitet und betroffene Populationen dramatisch dezimiert oder ganz auslöscht.
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Pilz bedroht die Amphibien
Durch den Pilz erkrankte Amphibien können in menschlicher Obhut geheilt werden, in der Natur gibt es bisher keine Bekämpfungsmöglichkeit.
Um die Art trotz dieser immensen Bedrohung in ihrer Vielfalt für die Zukunft sicher zu erhalten, diente das Feuersalamander-Symposium in Hannover nicht nur dem fachlichen Austausch, sondern es wurde auch der Grundstein für ein Netzwerk gelegt, welches zu einer Verbesserung der Koordination und inhaltlichen Abstimmung der zahlreichen Aktivitäten und Bausteine zum Schutz dieser Art beitragen soll.
Netzwerk Feuersalamander.NET
Konkret geht es um drei Bausteine, die im Rahmen des neu gegründeten Netzwerks Feuersalamander.NET intensiver miteinander verzahnt werden sollen:
1) Aufbau von Populationen in menschlicher Obhut (ex situ) zur Erhaltung u. a. der genetischen Vielfalt
des Feuersalamanders. Damit wird auch die Möglichkeit zur Wiederansiedlung oder Stabilisierung
wildlebender Bestände geschaffen.
2) Bedrohungssituation im Lebensraum (in situ) erfassen, beobachten und ggf. Schutzmaßnahmen
durchführen
3) Wissenschaftliche Begleitung und Auswertung
Um diese Ziele wissenschaftlich fundiert erreichen zu können, schließen sich Vertreter von Zoos, privaten Tierhaltern, Natur- und Artenschutzorganisationen sowie Universitäten zum Feuersalamander.NET zusammen. So kann dieser Sympathieträger auch zukünftig hoffentlich noch bei vielen Waldspaziergängen angetroffen werden.
Tina Nagorzanski