Neuer Speiseplan für den Klimaschutz
Neuer Speiseplan für den Klimaschutz
Das Klima hängt an unserem Speiseplan: Wissenschaftler an der britischen Univesity of Oxford berechnen in einer aktuellen Studie, dass der Klimawandel gebremst oder gar gestoppt werden kann, wenn wir unsere Lebensmittel anders erzeugen, Speisen nicht mehr verschwenden und generell anders essen würden.
Die Herstellung von Nahrung verursacht auf der erde gut 30 Prozent aller Treibhaushgase, sagen die Wissenschaftler in ihrer Studie. Dafür werteten sie die Zahlen aus, die etwa durch die Abholzung von Wäldern für Äcker und Weiden entstehen, zählten die Gase, die bei der Dünger- und Pestizidproduktion entstehen oder beim Reisanbau, berechneten den Methan-Ausstoß durch die Haltung von Kühen, Schafen oder Ziegen und dem Dung, den sie hinterlassen und schätzten auch den fossilen Treibstoffverbrauch bei Produktion, Lagerung oder Verteilung menschlicher Nahrungsmittel.
Lediglich den Treibhauseffekt durch Verpackung und Handel ließen die Wissenschaftler unbeachtet. Der betrage 17 Prozent, sachlage aber in der Gesamtkalkulation nicht wesentlich ins Kontor.
Landwirtschaft verantwortlich für Überschreiten des 1,5 Grad Celsius-Ziels
Die Ergebnisse erschrecken allemal: Mit 1.356 Gigatonnen Kohlendioxid wird unsere Lebensmittelproduktion, wenn wir sie beibehalten wie bisher, von heute an bis Ende des Jahrhunderts die Atmosphäre des Planeten zusätzlich belasten. Das berichtet Treehugger über die Arbeit der Forscher.
Die Konsequenz dieser Erkenntnis: Selbst wenn die Menschen per sofort alle anderen derzeitigen CO2-Quellen stoppen würden, würde allein die Produktionn unserer Nahrung – wenn wir sie nicht ändern – reichen, um die im Pariser Kkimaabkommen 2015 vereinbarte Grenze von 1,5 Grad Celsius zu überschreiten.
Sogar ein Rückgang der Treibhausgase in der Atmosphäre möglich
Deshalb plädieren die Forscher
- für eine konsequente Umstellung unserer Speisepläne auf eine stärker auf Pflanzenbasis gestützte Lebensweise
- zudem sollten wir grundsätzlich weniger essen, was meist dann auch der besseren Gesundheit zugute käme
- die Forscher plädieren für weniger Dünger auf den Feldern
- und sie fordern eine Reduzierung des Nahrungsmitttel-Abfalls um mindestens die Hälfte
Katherine Martinko legt als Mitautorin der Studie dabei Wert auf die Feststellung, dass diese Ratschläge sich längst nicht nur an die ohnehin eher Gesättigten in den westlichen Industrieländern richten. Sie verweist laut Treehugger auch darauf, dass die Menschen in Asien weniger Fisch oder in Afrika weniger stärkehaltige Gemüse essen sollten. Eine solche Nahrungsumstellung werde pro Jahr gut 11 Millionen Leben retten, den Klima- und den Artenschutz stärken, die weitere Ausweitung von Ackerflächen verhindern und die Gewässer vor der zunehmenden Verschmutzung bewahren.
Die Wissenschaftler sind sich einig, dass ihre Vorschläge nur dann hilfreich sein können, wenn sie allesamt umgesetzt werden. Schon wenn die Hälfte dieser Forderungen angewandt würden, reduziere dies die den Treibhausgas-Ausstoß um 63 Prozent. Würden alle Pläne verwirklicht, würde könne dies sogar zum Rückgang der CO2-Last der Erdatmosphäre beitragen.
pit