„Nicht ich. Nicht jetzt. Nicht so. Zu spät.“
„Nicht ich. Nicht jetzt. Nicht so. Zu spät.“
Mit welchen Sätzen Klimaschutz (aus)gebremst wird, wollte das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) genauer wissen und hat im vergangenen Jahr klimapolitische Diskurse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft analysiert.
Wer heute noch den menschengemachten Klimawandel leugnet oder wissenschaftliche Erkenntnisse rundheraus ablehnt, wird in Politik, Medien und Öffentlichkeit – zurecht – nicht mehr ernstgenommen. Wer gegen strengeren Klimaschutz ist, argumentiert deshalb meist anders, differenzierter, geschickter. Die Studie des Berliner Forschungsinstituts hat häufig genutzte Argumentationslinien analysiert. Demnach gibt es vier Hauptkategorien von Verzögerungs-Argumenten mit jeweils mehreren Untertypen: da werden zum Beispiel Verantwortung umgelenkt, unzureichende Maßnahmen propagiert, negative Nebenfolgen betont oder behauptet, es nütze doch sowieso alles nichts mehr.
„Das Vertrackte ist, dass in allen solchen Einlassungen immer auch ein Körnchen Wahrheit steckt“, sagte Leitautor William Lamb vom MCC bei Erscheinen der Studie. „Aber diese durchaus relevanten Aspekte der Klimadebatte werden oft zu Instrumenten einer Verhinderungsstrategie, die darauf zielt, einschneidende Maßnahmen abzuwenden und materielle Besitzstände auf kurze Sicht zu schützen. Deshalb braucht ambitionierter Klimaschutz eine klare Kommunikation. Unsere Studie liefert dazu einen Beitrag.“ (Quelle: klimafakten.de (CC BY-ND 4.0))
Ein ausführlicher Bericht über die Studie gibt es hier…
Die Studie ist im Fachjournal „Global Sustainability“ erschienen DOI: https://doi.org/10.1017/sus.2020.13
Online-Quiz: Erkennen Sie die „Argumentationsmuster der Verzögerung“!?
Wer sich noch etwas spielerisch mit dem Thema beschäftigen will, für den gibt es ein kleines Computerspiel: Erkennen Sie die (bisweilen verschlüsselten) Argumente und ordnen Sie diese den vier Hauptkategorien zu! Klicken Sie hier, wenn Sie das Verzögerungs-Quiz spielen möchten.
red