Ohne Monokultur trotzdem üppigere Ernten

Ohne Monokultur trotzdem üppigere Ernten
Foto: C. Kremen/pte

Ohne Monokultur trotzdem üppigere Ernten

Im Landbau der Zukunft sollten sich Viehzucht und Ackerbau abwechseln, Blühstreifen und Bäume integriert, das Grundwasser geschützt und die Bodengesundheit gefördert werden. Das empfehlen Forscher der Universität Hohenheim und der Universität Kopenhagen. Sogenannte diversifizierte Landwirtschaft ist keine grüne Fantasie, sondern der richtige Weg, die Produktion zu optimieren, also so viele Nahrungsmittel zu produzieren wie irgend möglich. Nachteile gebe es praktisch keine.

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Ernährungssicherheit erhöht

„Lassen Sie Monokulturen und industrielles Denken hinter sich und diversifizieren Sie die Art und Weise, wie Sie Landwirtschaft betreiben – es zahlt sich aus“, sagen Ingo Grass (Stuttgart) und Laura Vang Rasmussen (Kopenhagen). Die größten positiven Effekte haben die Forscher bei der Ernährungssicherheit festgestellt, dicht gefolgt von der biologischen Vielfalt. Darüber hinaus verbesserten sich auch soziale Aspekte, wie das Wohlbefinden der Beteiligten. Unter den zahlreichen Strategien hatten die Diversifizierung der Tierhaltung und die Erhaltung des Bodens die stärksten positiven Folgen.

„Der landwirtschaftlichen Diversifizierung wird oft vorgeworfen, dass sie vielleicht gut für die biologische Vielfalt ist, aber auch einige negative Aspekte hat, vor allem in Hinblick darauf, dass damit keine ausreichend hohen Erträge erzielt werden können. Tatsächlich sehen wir aber, dass eine diversifizierte Landwirtschaft keine Ertragsminderung mit sich bringt, auch nicht, wenn wir Daten aus der europäischen Landwirtschaft mit ihren großen Flächen einbeziehen“, sagt Grass. Vielmehr zeigten die Zahlen, dass sowohl bei kleinen als auch bei sehr großen Betrieben eine diversifiziertere Landwirtschaft die Ernährungssicherheit deutlich steigert.

Viele Obstbäume im Maisfeld

Die Steigerung könnte auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen sein. „Ein Beispiel sind Obstbäume, die in Maisfeldern in Malawi gepflanzt werden und den Bauernfamilien helfen, sich besser zu ernähren und ihre Ernährungssicherheit zu erhöhen. Einerseits, weil sie die Früchte selbst essen können, andererseits aber auch, weil die Bäume ein zusätzliches Einkommen generieren, wenn die Früchte auf dem Markt verkauft werden – ein Einkommen, das den Kleinbauern Kaufkraft für andere Lebensmittel verschafft“, so Rasmussen. An der Untersuchung waren 58 Wissenschaftler aus allen Kontinenten beteiligt.

pte

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